Mönchengladbach Willkommen im "Wondaland"

Mönchengladbach · Galerie Löhrl zeigt Werke des Schweizer Künstlers Fabian Chiquet.

 Der Schweizer Künstler Fabian Chiquet in der Ausstellung der Galerie Christian Löhrl. Seine Arbeiten sind dort bis zum 18. Juli zu sehen.

Der Schweizer Künstler Fabian Chiquet in der Ausstellung der Galerie Christian Löhrl. Seine Arbeiten sind dort bis zum 18. Juli zu sehen.

Foto: Detlef Ilgner

Ins "Wondaland" – dahin will uns die Ausstellung von Fabian Chiquet in der Galerie Christian Löhrl an der Kaiserstraße 69 entführen. Es ist eine leichte, aber auf den ersten Blick dennoch rätselhafte Welt: bunt, mit bunten Überlagerungen, mit Titeln bestückt, die nicht immer offensichtlich nachvollziehbar sind.

Der 1985 in Basel geborene Fabian Chiquet studierte in Zürich und Basel. Er ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Musiker, der in der von ihm gegründeten Band "The Bianca Story" spielt. Die Pop-Kultur ist es, die Chiquet interessiert. Im Gespräch formuliert er solche zitatreifen Sätze wie: "Mich interessiert die Ästhetik der Popkultur und wie Pop mit der Oberfläche umgeht." Oder, knapper: "Vorne Ästhetik, hinten Trash."

Das im einzelnen an seinen Werken zu verifizieren, ist natürlich verlockend. Und schon macht Chiquet wieder einen Rückzieher – nicht an jeder Collage, bei jedem Film oder jedem Objekt könne man diese Sätze beweisen. Da ist zum Beispiel eine Serie von Bildern, deren Titel – wie Chiquet erklärt – Bandnamen seien. Die Bilder sind mit Filzstift gemalt, bunte, scheinbar abstrakte Flächen sind zu erkennen. Auf Handyfotos von Konzerten der Bands basieren die Bilder. Fabian Chiquet malt Licht und Atmosphäre der "schlechten Fotos" nach. Trash eben. Der Filzstift zählt in der bildenden Kunst ja nun auch nicht eben zu den hochwertigen Malmitteln.

Die Überlagerungen, so stellt sich heraus, bestehen aus Bühnentape. Ästhetik der Popkultur. Außerdem zeigt Chiquet Collagen, in denen Schrift, Malerei und Kunststoffelemente sich vermischen oder der Grund von einem Raster aus Linien verunklart wird, oder einfach eine schöne Oberfläche aus Licht: Eine Installation aus Lichtschläuchen windet sich ins Treppenhaus der Galerie. Die Ästhetik der Popkultur – sie bleibt merkwürdig fremd. Vielleicht ist sie nur denen vertraut, die selbst Teil von ihr sind.

Die Ausstellung bei Christian Löhrl, Kaiserstr. 69, ist bis 18. Juli geöffnet, und zwar dienstags bis freitags 13–18 Uhr, samstags 10–14 Uhr.

(b-r)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort