Mönchengladbach Hendl, Haxen und sechs Maß Bier

Mönchengladbach · Feiern wie die Bayern: Mehr als 2000 Gäste kamen am Wochenende in Dirndl und Krachledernen zum vierten Wiesnfest in den Nordpark. Eine Mordsgaudi - dank Karnevalsboss Bernd Gothe floss auch das Bier in Strömen.

 Bayrische Tracht, zünftige Musik und große Getränke: Das vierte Wiesnfest im Nordpark bot alles, was zu einem guten Fest Münchener Art gehört. Und Karnevalsboss Bernd Gothe (rechts) hatte beim Fassanstich durchschlagenden Erfolg.

Bayrische Tracht, zünftige Musik und große Getränke: Das vierte Wiesnfest im Nordpark bot alles, was zu einem guten Fest Münchener Art gehört. Und Karnevalsboss Bernd Gothe (rechts) hatte beim Fassanstich durchschlagenden Erfolg.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

O'zapft is! Wobei das bei der Eröffnungsfeier des vierten Wiesnfests im Nordpark nicht ganz stimmte. Ehrengast Bernd Gothe hatte es beim traditionellen Fassanstich zu gut gemeint. Beherzt schlug er dreimal mit dem Hammer zu. Anstatt den Zapfhahn dabei aber anständig im Bierfass zu versenken, bugsierte der Karnevalsboss die Gummihalterung ins Innere. Danach war kein Halten mehr. Sowohl für den köstlichen Gerstensaft aus dem Fass als auch für die Gäste in der ersten Reihe. Denn nicht nur die Veranstalter Wolfgang Eickes und Ralf Maibaum vom Initiativkreis Nordpark versuchten hektisch, etwas von dem unaufhörlich fließenden Bier zu retten.

Besser hätte die Eröffnungsfeier des vierten Wiesnfests mit 900 Gästen nicht beginnen können. Denn es war zugleich die perfekte Überleitung für die Münchener Gaudiblosn, die die ausgelassene Stimmung des unkonventionellen Fassanstichs nutzten, um den Gästen mit typisch bayerischer Musik noch mehr einzuheizen.

Und so dauerte es auch gar nicht lange, bis die ersten Besucher an den Tischen zu den zünftigen Klängen mitschunkelten. Tolle Stimmung herrschte auch am Tisch von Winfrid Hüren. Mit elf Arbeitskollegen holte er beim Wiesnfest die Weihnachtsfeier von 2014 nach. Ideengeberin war Marie Merling: "Wir haben etwas Besonderes gesucht. Da ich hier schon mal beim Wiesnfest war, dachte ich, es ist genau das Richtige für uns." Für Malin Obermüller war es - wie für Winfrid Hüren - auch das erste Wiesnfest im Nordpark. Allerdings war die 19-Jährige nicht zum Feiern, sondern zum Arbeiten gekommen. Drei Bierkrüge schafft sie, pro Hand zu tragen. "Extra geübt habe ich dafür aber nicht", sagte sie und eilte mit den vollen Humpen zum nächsten Tisch.

Wer zu den bayerischen Klängen der Gaudiblosn nicht mitschunkelte, genoss die Köstlichkeiten, die Wolfgang Eickes und sein Team kredenzten. Ein wahrer Augenschmaus war zum Beispiel die Brotzeitplatte mit frischem Radi und Brot, deftigen Pfefferbeißern, Gurken, rohem Schinken und einer Portion leckerem bayerischen Obazda. Auch gerne gegessen wurden die knusprigen Haxen und die Wiesn-Hendl. Ein Obstler als Absacker kam ebenso gut an.

Sowohl die 900 Gäste am Freitag als auch die 1200 Besucher am Samstag hatten es sich nicht nehmen lassen, dem Anlass entsprechend in Dirndl und Krachledernen zu erscheinen, um den Kirsch-Anger im Denkmalpark in ein buntes Farbenmeer zu tauchen. Die Damen nahmen es jedoch nicht immer ganz so ernst mit der traditionellen bayerischen Tracht. So kam manch ein Madl in Lederhose und Karohemd zum Wiesnfest.

Und Bernd Gothe? Der nahm seinen ungewöhnlichen Fassanstich mit Humor: "Wer mit Gummis nicht umgehen kann, sollte es besser lassen."

(sibr)
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