Mönchengladbach Wiederhören mit Isabelle Razawi und Kenneth Duryea

Mönchengladbach · Dass Frank Füser Isabelle Razawi in einem städtischen Altenheim kennengelernt hat, hat nichts mit dem Alter zu tun. Die freischaffende Sopranistin hat gerade mal die "magische Grenze" 40 überschritten. Jene Begegnung jedoch hatte Folgen - am Sonntag ist die sympathische lyrische Koloratursopranistin Protagonistin des Rathauskonzerts und wird begleitet von ihrem Ehemann, dem Pianisten und Dirigenten Kenneth Duryea.

 Beim Vorstellungstermin in der Volkshochschule: Sopranistin Isabelle Razawi und Pianist Kenneth Duryea.

Beim Vorstellungstermin in der Volkshochschule: Sopranistin Isabelle Razawi und Pianist Kenneth Duryea.

Foto: Detlef Ilgner

Beider Namen sind eng mit dem städtischen Musiktheater verknüpft, beide haben 2011 mit Detlev Glanerts Oper "Joseph Süß" nach langen, erfolgreichen Jahren - beide erhielten den RP-Theater-Oscar - das Haus verlassen. Mit einer Spur Groll. Razawi: "Das war in den letzten Jahren nur noch Schinderei." Während Duryea nach dem Chefposten bei den Bayer-Sinfonikern inzwischen als Dozent an der Kölner Musikhochschule mit dem Sänger-Nachwuchs arbeitet, singt Razawi in Off-Produktionen, macht Kirchenmusik und hat ein Faible für das Singen mit älteren Menschen entwickelt, geschult und zum Zertifikat gebracht. In dem Zusammenhang hat Füser sie gehört und gleich fürs Rathauskonzert verpflichtet.

Dort breitet das Paar, das inzwischen in Odenkirchen sesshaft ist, ein Programm aus Arien und Liedern aus. "Die Arien habe ich schon lange im Repertoire, aber hier noch nie auf der Bühne gesungen", plaudert Razawi über die Bravourstücke aus Mozarts "Entführung", Puccinis "La Bohème" und Lehárs "Lustiger Witwe". Als Entrée aber gibt's Schubert: unter anderem "Die Forelle" und "Lachen und Weinen".

Und zum Ausgang stehen fünf Mahler-Lieder sowie Alban Bergs "Sieben Frühe Lieder" an, die der Sopranistin besonders am Herzen liegen: "Sie sind sehr kantabel, erinnern mich ein wenig an Richard Strauss, sind trotz ihrer Knappheit sehr dicht", sagt Isabelle Razawi.

Das Konzert am kommenden Sonntagnachmittag im Ratssaal der Abtei beginnt um 17 Uhr, die Karten kosten einheitlich acht Euro. Bestellt werden können sie unter Telefon 02161 253956, zu erwerben sind sie in der Buchhandlung Degenhardt, Friedrichstraße 14.

(ark)
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