Serie Leer-Plan – Eine Aktion Von Rheinische Post Und Gem (7/16) Wie aus Bio-Abfällen frischer Dünger für den Garten wird

Mönchengladbach · Jährlich sammelt die GEM rund 25 000 Tonnen Bio-Müll aus privaten Gärten und öffentlichen Parkanlagen und macht daraus Dünger.

Wann haben Sie das zuletzt so deutlich gehört? So lange kann das doch nicht her sein. Da kommt Besuch aus der nahen Landeshauptstadt nach Mönchengladbach — und die Düsseldorfer Gäste schwärmen bereits bei der Begrüßung in den höchsten Tönen: "Hier gibt es ja überhaupt kein Park-Problem!" Und gleich danach folgt schon die nächste Lobeshymne: "Mönchengladbach liegt ja mitten im Grünen!"

Nach Abzug von geschätzten 20 Prozent Höflichkeit sind das immer noch zwei richtig starke Komplimente — wobei die GEM wirklich nichts für die vielen Parkplätze kann. Aber die Präsenz von jeder Menge Natur in der Stadt, die gehört auch in den Aufgabenbereich des Mönchengladbacher Entsorgers.

Jährlich werden von den Mitarbeitern rund 25.000 Tonnen Bio-Müll aus privaten Gärten, aber vor allem aus den öffentlichen Parkanlagen zu bestem Dünger verarbeitet.

Seit zwölf Jahren betreibt die GEM für diese Aufgabe im Stadtteil Wanlo einen Kompostplatz: Hier wird das regelmäßig eingesammelte Bio-Material zerkleinert und auf einer Fläche von 22 000 Quadratmetern zu sogenannten "Mieten" aufgehäuft — das sind eigentlich nichts weiter als große Misthaufen, wie man sie von Bauernhöfen kennt. Sie sind allerdings deutlich größer und natürlich viel höher als die kleinen Kompost-Ecken, die manche im eigenen Garten haben.

Durch regelmäßige Umschichtung wird der biologische Prozess gezielt gesteuert — für die Mikro-Organismen, die solche Bio-Abfälle zum Fressen gern haben, sind das überaus angenehme Voraussetzungen. Und deshalb dauert es auch nur wenige Wochen, bis aus den Abfällen wertvoller Kompost entstanden ist. Der wird anschließend "geerntet" und verkauft — als "Boden-Verbesserer" an die Landwirtschaft, aber auch als organischer Dünger an den handwerklichen Garten- und Landschaftsbau.

Eine Nummer größer sind da die Kompostierungsanlagen in Korschenbroich und Viersen, die jährlich mehr als 100.000 Tonnen organische Abfälle zu Humus und Pflanzen-Nährstoffen verarbeiten. Die ersten Arbeitsschritte finden zwar in einer Halle statt, weil hier die Bedingungen für die Kompostumwandlung noch präziser gesteuert werden können, aber am Ende kommt das gleiche Produkt heraus, das sogar in Baumärkten zum Kauf angeboten wird. Und alles hat mitten in der Mönchengladbacher Natur begonnen — da, wo sie am grünsten ist.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort