Mönchengladbach Widerstand gegen Polizei: 3000 Euro Strafe

Mönchengladbach · "So hat das nie stattgefunden", verteidigte sich jetzt ein Mönchengladbacher (25) vor Gericht. Er soll sich in der Nacht zum 11. November 2011 am Europaplatz mit der Polizei angelegt haben. Dort standen damals mehrere Streifenwagen, die nacheinander ihr Signalhorn einschalteten. Offenbar wurde ein Tatverdächtiger gesucht. "Da bin ich hingegangen und hab meinen Personalausweis in den Wagen gelegt", so der 25-Jährige.

Dann sei ein Beamter ausgestiegen. Den habe er nur geschubst und Abwehrbewegungen gemacht. Ein Faustschlag könne allerdings dabei gewesen sein. "Aber die haben mich zusammengeschlagen und gefesselt", empörte sich der Lagerist. Dagegen erinnerte sich die Streifenwagen-Besatzung an einen betrunkenen Mann, der sie damals grundlos angegriffen habe. Der Angeklagte sei in der Nacht am Europaplatz aus einer Gruppe zum Streifenwagen gekommen. "Da habt ihr den Scheiß", habe er gerufen und seinen Ausweis in den Wagen geworfen. "Wenn ihr mich überprüfen wollt, dann jetzt", habe der Angeklagte geschrieen und dabei immer wieder versucht, durch das geöffnete Seitenfenster in das Fahrzeug zu greifen.

"Der war vollkommen von der Rolle", so der Eindruck des aussagenden Polizisten. "Dumme Bullen", habe er sie genannt. Der Angeklagte hatte damals 1,7 Promille im Blut. Beide Beamten hatten Mühe, den tobenden Mann zu bändigen und zur Wache zu bringen. Außerdem erfuhren die staunenden Zuhörer aus dem Vorstrafenregister, dass er bereits mehrere Male mit Widerstandsleistung, Bedrohung, Körperverletzung und Beleidigung aufgefallen war. Auch Haftstrafen hatte er bereits verbüßt.

Die Staatsanwältin forderte eine viermonatige Haftstrafe ohne Bewährung. Doch der Richter gab dem Angeklagten, der zum letzten mal 2008 verurteilt worden war, eine Chance. Der Gladbacher muss nicht ins Gefängnis, aber eine Geldstrafe von 3000 Euro zahlen.

(RP)
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