Mönchengladbach Wettbewerb für Tellmann-Platz

Mönchengladbach · Die Stadt räumt Rheydts Problemplatz auf. Die Büsche, hinter denen früher gedealt, uriniert und Müll abgeladen wurde, sind weggeschnitten. Zur Verschönerung des Bereichs wird jetzt ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben.

Der Tellmann-Platz in Rheydt soll in Zukunft ein Treffpunkt für alle werden — und nicht nur für Randgruppen. Alkoholkranke und Drogensüchtige hatten den unübersichtlichen Bereich bis jetzt für sich vereinnahmt. Das soll sich bald ändern.

"Der Platz muss umgestaltet werden", sagt Bau- und Planungsdezernent Andreas Wurff. Der Bereich soll auch Mütter mit ihren Kindern zum Verweilen einladen. Für die Neugestaltung soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. "Geld dafür ist da", sagt Wurff. Aus dem Projekt "Soziale Stadt" fließen Fördergelder der Europäischen Union bis 2013.

Keine unbeobachteten Räume

Aufgeräumt hat die Stadt bereits am Tellmann-Platz. Die Büsche, die für unübersichtliche Nischensituationen sorgten (im Volksmund könnte man auch Pinkel-Ecken sagen), sind weggeschnitten worden. "Der Platz ist jetzt transparenter", sagt der Dezernent, "die problematischen, unbeobachteten Räume sind verschwunden." Auch Norbert Tellmann, Inhaber des benachbarten gleichnamigen Möbelhauses, ist erleichtert. "Die Lage hat sich entspannt", sagt er.

Das hat vor ein paar Wochen noch ganz anders ausgesehen: Norbert Tellmann musste sich beinahe täglich mit Vandalismus herumschlagen. Mal wurde sein Schaufenster mit einer Bierflasche eingeschlagen, mal ein Werbetransparent zerfetzt, und wieder ein anderes Mal sein Bully beschädigt.

Die Tagesobdachlosen und Dealer, die sich täglich an dem Platz trafen, hinterließen Müll, erleichterten ihre Blase und nicht selten auch ihren Magen in den Büschen. Um seine Kunden nicht noch mehr zu verschrecken, ließ der Möbelhausbesitzer den Platz täglich auf eigene Kosten säubern.

Auch jetzt räumt Norbert Tellmann noch regelmäßig Papier weg, "aber es ist längst nicht mehr so schlimm", sagt er. Wurff, der auch Gespräche mit dem Möbelhausbesitzer führte, kann sich vieles für den Tellmann-Platz vorstellen.

Das fängt bei einer klaren offenen Konzeption an und hört bei Kinderspielgeräten auf. "Die Hochbeete, die damals dort angelegt wurden, sind eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Das macht man nur über Tiefgaragen, wenn auf Beton etwas angepflanzt werden soll", sagt Wurff. Am Tellmann-Platz habe man so Gassensituationen geschaffen. Viele empfänden es als unangenehm, dort entlang zu gehen.

Bei der Stadt setzt man nicht nur auf den Gestaltungswettbewerb. In der gerade geöffneten City-Werkstatt werden gerne Anregungen von Bürgern entgegen genommen.

(RP)
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