Stichwahl am 15. Juni Werbung gegen die Wahlmüdigkeit
Mönchengladbach · Wie kann man mehr Mönchengladbacher zur Urne bewegen? Die RP hat örtliche Werbeagenturen um bunte, spitze und freche Plakatentwürfe gebeten. Vier haben sich an der Aktion beteiligt. Ein Plakat wird in der Stadt zu sehen sein.
Stichwahl in Mönchengladbach: Werbung gegen Wahlmüdigkeit
Die Wahlbeteiligung am vergangenen Sonntag war schlecht. Nur in den Ruhrgebietsstädten Herne und Duisburg gingen noch weniger Menschen wählen als in Mönchengladbach. Mit 42,7 Prozent liegt die Wahlbeteiligung sogar noch niedriger als bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren, obwohl bereits damals nur 45,47 Prozent der Bürger wählen gingen. Im Wahlbezirk Amtsgericht/Innenstadt blieben mehr als 70 Prozent der Bürger der Wahlurne fern (Wahlbeteiligung: 28,5 Prozent). Und selbst im eher akademisch geprägten Bereich Bunter Garten/Windberg-Nord/Großheide reichte es nur zu einer Beteiligung von 58,1 Prozent.
Bei der Oberbürgermeister-Stichwahl am 15. Juni dürften selbst diese Werte nicht erreicht werden. Erfahrungsgemäß wählen dann noch weniger Stimmberechtigte — bei der bislang letzten Stichwahl 2009 waren es nur 31,3 Prozent.
Das war der Wahlabend in Mönchengladbach
RP-Aktion "Wahlplakate"
Um all die Wahlmüden und Wahlfaulen zu ermuntern, am 15. Juni ihr Kreuz zu machen, hat die Rheinische Post Werbeplakate von Profis gestalten lassen. Vier Agenturen haben mitgemacht, und die ersten Plakate zeigen wir in unserer heutigen Ausgabe. Sie sind bunt, lustig, spritzig, spitz und frech (siehe auch Seite C 6). Oder auch so nett wie das Plakat "Schere - Stein - Papier" auf dieser Seite. Das stammt von der Werbeagentur Kokos aus Rheindahlen und wurde vom Juniorchef, Bastian Schüren, gestaltet. "Ich spiele jeden Tag Schnick-Schnack-Schnuck mit meinem dreijährigen Sohn", sagt er. Und das hat ihn zu diesem Plakatmotiv und der Aufschrift "Die OB-Stichwahl ist kein Kinderspiel — am 15. Juni wählen gehen" animiert.
Oberbürgermeister Norbert Bude ist begeistert: "Das ist eine tolle Aktion, die hilft, die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Da sind ein paar fantastische Ideen dabei. Alles, was dazu beiträgt, für mehr Wähler bei der Stichwahl zu sorgen, ist mir sehr willkommen." Er hat zugesagt, dass das Schere-Stein-Papier-Plakat an einigen städtischen Gebäuden zu sehen sein wird. Auch Budes Herausforderer, Hans Wilhelm Reiners, findet die Aktion klasse. "Bei der Wahlbeteiligung ist Mönchengladbach ganz am Ende der Tabelle. Ich würde mir wünschen, dass wir eher wie Borussia dastehen. Dafür brauchen wir gute Ideen. Die Werbefachleute haben eine Menge davon gehabt", sagt er. Und er hofft, ebenso wie Norbert Bude, dass die fantasievollen Plakate viele Wähler animieren, zur Stichwahl zu gehen.
Und damit noch mehr Menschen etwas von der Plakat-Aktion mitbekommen, werden 30 Schnick-Schnack-Schnuck-Plakate an den GEM-Fahrzeugen durch die Stadt fahren. Der Verein "Aktiv für MG" übernimmt einen Teil der Kosten für die Drucklegung. Weil in dieser Ausgabe nicht alle Plakatentwürfe Platz fanden, werden in der kommenden Woche weitere Motive zu sehen sein.
