Mönchengladbach Wenn aus einem Löffel ein Armreif wird

Mönchengladbach · Goldschmiedin Felizitas Johnen-Kehlen aus Neuwerk gibt altem Silberbesteck eine neue Funktion. Aus Löffeln, Gabeln und Gebäckzangen kreiert sie beispielsweise individuelle Broschen, Ringe und Anhänger.

 Die Goldschmiedin fand die Erbstücke zu schön, um sie einschmelzen zu lassen und hat Neues daraus geschaffen.

Die Goldschmiedin fand die Erbstücke zu schön, um sie einschmelzen zu lassen und hat Neues daraus geschaffen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Uri Geller ist dafür bekannt, mithilfe von telepathischen Kräften Löffel verbiegen zu können. Felizitas "Fee" Johnen-Kehlen aus Neuwerk kann das auch - allerdings kommt die 54-Jährige dabei vollkommen ohne Hokuspokus aus. Was sie dafür braucht, ist eine kreative Idee und ihr Werkzeug. Die Goldschmiedin gibt altem Silberbesteck eine neue Form. Und so werden zum Beispiel aus Kuchengabeln und Teelöffeln ganz individuelle Armreifen oder Ringe.

Die Idee dazu hatte die Mönchengladbacherin vor circa einem Jahr. Von einer Verwandten hatte sie sehr altes Silberbesteck vermacht bekommen. Eine Verwendung für das unverhoffte Geschenk hatte Fee Johnen-Kehlen nicht. Doch einschmelzen wollte sie das Besteck auch nicht. Zumal es mit wunderschönen Verzierungen versehen war. Also setzte sich die Goldschmiedin mit einem Esslöffel in die Werkstatt und ließ ihrer Kreativität freien Lauf. Heraus kam dabei ein Armreif.

Seitdem hat Fee Johnen-Kehlen viele Schmuckstücke aus dem alten Silberbesteck entworfen. Keines gleicht dabei dem anderen. Es gibt die klaren und die verspielten Formen. Wie zum Beispiel die Ohrstecker, die die 54-Jährige aus dem Hildesheimer-Rose-Besteck gewonnen hat. Aus den Griffen einer Silbergebäckzange hat die Goldschmiedin elegante Hängeohrringe kreiert, die sie mit feinen kleinen Perlen verziert hat. "Ich persönlich liebe die klaren Formen", erzählt Fee Johnen-Kehlen und zeigt auf einen Löffel, den sie von ihrem Stiel befreit, geschliffen, gebürstet sowie poliert hat und an ein modisch geflochtenes Lederband befestigt hat, an dem ein silberner Schlüsselring hängt. Auf den Löffel hat sie "Gute Fahrt" gestempelt. "Das ist mal ein etwas ausgefallener Autoschlüsselanhänger", sagt die Goldschmiedin. Sie selbst trägt eine Kette um den Hals, die mit einem Löffel versehen ist. Auch diesen hat Fee Johnen-Kehlen vorher aufwendig bearbeitet und mit einer Perle und einem weiteren Silberstück ergänzt.

Am liebsten arbeitet sie Kuchengabeln und Teelöffel um. Die sind auch später beim Tragen angenehmer, weil sie nicht so schwer sind. "Wer das alte mit neuem Besteck von heute vergleicht, dem fällt auf, dass früher viel Wert auf größere Formen gelegt wurde", erzählt die 54-Jährige. Darum sind leider nicht alle Besteckteile aus Großmutters Zeiten für eine Umarbeitung geeignet.

Jeden Mittwoch von 10 bis 18.30 Uhr öffnet die Goldschmiedin ihre Werkstatt in Neuwerk, Loosenweg 205, für Interessierte. Der Besteckschmuck ist jedoch nur ein Teil ihrer kreativen Ideen. Denn in erster Linie entwirft die Mönchengladbacherin Gold- und Silberschmuck. Immer wieder arbeitet sie dabei auch Edelsteine und Perlen ein.

Bei Felizitas Johnen-Kehlen können die Kunden aber auch ihren persönlichen Schmuck oder das eigene alte Besteck abgeben und individuell umarbeiten lassen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Goldschmiedin unter www.fee-johnen-kehlen.de. Telefonisch ist Johnen-Kehlen unter der Nummer 02161 665910 zu erreichen.

(sibr)
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