Serie „Made In MG“ (3) Weltklasse aus Güdderath

Mönchengladbach · Unter dem Markennamen iShoxs entwickelt, produziert und verkauft das Gladbacher Unternehmen Tormaxx weltweit hochwertige Halterungen für Actionkameras. In dieser Nische gehört der Spezialist für IT in Fahrzeugen zur Weltspitze.

Halterungen für Actionkameras müssen eine ganze Menge aushalten - wie hier drei Modelle von iShoxs, die den Härtetest auf dem Prüfstand absolvieren.

Halterungen für Actionkameras müssen eine ganze Menge aushalten - wie hier drei Modelle von iShoxs, die den Härtetest auf dem Prüfstand absolvieren.

Foto: Detlef Ilgner

Die Heimat eines Weltmarktführers vermutet man nicht in dem grauen Gebäude in dem Gewerbegebiet in Güdderath. Ein funktionaler Bau, der nicht im Verdacht steht, Architekturpreise zu gewinnen. Dabei kennt sich das dort beheimatete Unternehmen bestens damit aus, Funktionalität mit Design zu verbinden - und damit Preise zu gewinnen. Tormaxx heißt das Unternehmen, das der Mönchengladbacher Elektrotechniker und Industriedesigner Hubert Koch (61) Ende der 90er Jahre dort gründete und das mit der Marke iShoxs inzwischen weltweit gefragter Hersteller von hochwertigen Halterungen für Actionkameras ist. "Wir sind froh, dass wir das 2012 begonnen haben", sagt Koch. "Denn inzwischen sind wir Weltmarktführer." Wenn auch in einem Markt, den man getrost als Nische bezeichnen kann. Aber einer, der seit Jahren wächst und wächst.

 Hubert Koch (Mitte), Geschäftsführer von Tormaxx, bei einer Besprechung mit Rennfahrerin Ellen Lohr.

Hubert Koch (Mitte), Geschäftsführer von Tormaxx, bei einer Besprechung mit Rennfahrerin Ellen Lohr.

Foto: Tormaxx

Actionkameras werden vor allem bei Sportlern immer beliebter. GoPro ist der wohl bekannteste Hersteller der kleinen Kameras, die so ziemlich alles mitmachen. Sie müssen aber auch fest montiert werden können auf Helmen, an Fahrzeugen, an Lenkern, an Sportgeräten und wo auch immer. Koch war mit den Halterungen, die der Markt hergab, nicht zufrieden. Also entwickelte er 2012 den ersten Prototypen des "ProMount", eine aus Aluminium gefertigte Halterung, gründete die Marke iShoxs - und begann damit eine Erfolgsgeschichte. Kamerahalterungen - aus Aluminium oder sogar Carbon und nicht aus Kunststoff - damit war iShoxs anfangs ganz alleine auf dem Markt. Inzwischen bietet Tormaxx unter diesem in der Szene bekannten Markennamen mehr als 100 verschiedene Halterungen für Kameras und Smartphones an, die nicht nur für härteste Belastungen gemacht sind (die Mönchengladbacher Rennfahrerin Ellen Lohr testete die Systeme an ihren Fahrzeugen der Rallye Dakar), sondern die auch noch schick aussehen. Allein in diesem Jahr gewann iShoxs vier Red-Dot-Design-Awards. "Design, gute Funktionalität und hochwertige Materialien - alles zusammen ist wichtig", sagt Armin Dilling, Betriebsleiter in Mönchengladbach.

 Dieses Modell verfügt über einen Saufnapf.

Dieses Modell verfügt über einen Saufnapf.

Foto: Andreas Gruhn
Armin Dilling ist Betriebsleiter bei Tormaxx im Mönchengladbacher Werk.

Armin Dilling ist Betriebsleiter bei Tormaxx im Mönchengladbacher Werk.

Foto: Andreas Gruhn
Mit dieser Halterung "ProMount" fing alles an.

Mit dieser Halterung "ProMount" fing alles an.

Foto: Andreas Gruhn

In Güdderath fertigt Tormaxx die iShoxs-Produkte exklusiv für den französischen Autobauer Renault und alles, was unter dem Namen Tormaxx verkauft wird: nämlich Tüv-geprüfte Fahrzeugeinbauten für Smartphones, Laptops und Tablet-Computer. Zu den Kunden gehören Polizeibehörden weltweit, Energieversorger, Flughäfen, seit Firmengründung aber auch das Gladbacher Unternehmen Effertz Tore. In Europa ist Tormaxx für solche Fahrzeugeinbauten der wichtigste Hersteller. Die iShoxs-Kamerahalterungen werden in einem kleinen Werk in der chinesischen Stadt Kanshun gefertigt, wo Hubert Koch auch mehrere Monate im Jahr verbringt und neue Entwicklungen vorantreibt. Der Verkauf läuft über das Internet inzwischen in weiten Teilen der Welt. Das alles funktioniert mit nur rund 40 Mitarbeitern und hochmodernen Maschinen in Deutschland und China. Ein solcher Weltmarktführer muss keinen Architekturpreis gewinnen.

(RP)
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