Mönchengladbach Weihnachtslieder beim Frühschoppen

Mönchengladbach · Weil sie die falschen Noten eingepackt hatten, konnten die Musiker des Werksorchesters Schlafhorst die Messe nicht begleiten. Dafür sorgten sie im Festzelt für beste Stimmung. Die Hocksteiner Schützen machten den Spaß mit.

 Die Hocksteiner Lützow-Husaren feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Bei der Parade vor der Kirche marschierten sie an König Michael Kremer und den Ehrengästen vorbei.

Die Hocksteiner Lützow-Husaren feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Bei der Parade vor der Kirche marschierten sie an König Michael Kremer und den Ehrengästen vorbei.

Foto: Detlef Ilgner

Beinahe wäre es eine Schützenmesse ohne Musik geworden. Das Werksorchester Schlafhorst, das den Gottesdienst beim Schützenfest der St.-Margareten-Bruderschaft Hockstein klanglich untermalen sollte, hatte die falschen Noten eingepackt. "Wir haben nur Weihnachtslieder dabei", musste Dirigent Thorsten Saks Pfarrer Michael Schicks gestehen. Spontan meldete sich aus den Reihen der Gemeinde Verena Rhein und erklärte, dass sie Orgel spielen könne. Kurzerhand übernahm sie das Instrument. Am Ende des Gottesdienstes konnte das Orchester dann aber doch noch ein Lied beisteuern. Die Noten zum Lied "Großer Gott, wir loben dich", beherrschten die Musikanten auswendig.

Nach dem Gottesdienst zogen die Schützen auf den benachbarten Friedhof. Dort legte König Michael Kremer an den Gräbern ehemaliger Pfarrer einen Kranz nieder. Pfarrer Schicks erinnerte an die Opfer der beiden Weltkriege und an die Verstorbenen der Bruderschaft. Besonders hob er dabei Horst Potz und Armin Taube hervor. Zu seinem Grab schritten nach der Kranzniederlegung die Mitglieder des Zuges "Blaue Infanterie", legten ein Gesteck nieder und verweilten einen Moment in Stille. Armin Taube, der im vergangenen Jahr starb, war Mitglied dieses Zuges. Pfarrer Michael Schicks verabschiedete sich nach der Kranzniederlegung und versprach, am Dienstag zum Erbsensuppenessen zu kommen.

Nach zwei Paradedurchgängen zogen die Schützen zum Frühschoppen ins Festzelt. Dort war die Residenz von König Michael Kremer ein Thema. "Wir haben sie mit Feinheiten ausgestattet. Beim Zapfenstreich haben wir zwei Deutschlandfahnen gehisst. Außerdem haben wir Lampen installiert, die sich abends einschalten", erzählte Kremer. Weil die Majestät in Keyenberg wohnt, hat er seine Residenz am Pfarrheim eingerichtet. Und noch etwas ist besonders. Michael Kremer ist mit einen 1,98 Metern der längste König der Stadt. "Ne Käel wie ne Boom", bemerkte Bezirksbundesmeister Horst Thoren.

Doch auch die falschen Noten des Werksorchesters Schlafhorst sorgten für Gesprächsstoff im Festzelt. "Jetzt habt ihr schon Weihnachtslieder dabei, jetzt sollt ihr sie auch spielen", sagte Horst Thoren. So zog Norbert Steigels zu den Klängen von "Tochter Zion" auf, um das Silberne Verdienstkreuz zu erhalten. Zum Lied "Lasst uns froh und munter sein", das die Schützen lautstark mitsangen, erhielt Brudermeister Jürgen Lenz den Hohen Bruderschaftsorden. Die seltenste Ehrung der St.-Margareten-Bruderschaft, nämlich die Ehrenmitgliedschaft, erhielt Josef Onkelbach.

(RP)
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