„Stadtgespräch“ in Mönchengladbach Radiosendung zum Thema Armut in der Jugendkirche

Mönchengladbach · Die WDR5-Radiosendung „Stadtgespräch“ war kürzlich zu Gast in Mönchengladbach. Diskussionsthema in der Jugendkirche war die Armutssituation der Stadt.

In der WDR5-Radiosendung „Stadtgespräch“ diskutiert Moderatorin Judith Schulte-Loh regelmäßig aktuelle Themen. Am Donnerstagsabend war sie in der Caritas Jugendkirche (JIM) zu Gast und sprach über das Thema „Ausgegrenzt und allein gelassen: Wie holen wir Menschen aus der Armut?“. Eine aktuelle Studie zeige eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung in Städten. Arme und reiche Bürger blieben in „ihren“ Vierteln, hätten wenig bis gar keine Kontakt zu anderen Schichten. Der Frage, was Städte tun können, um die Situation von sozial schwachen Mitbürgern zu verbessern, stellten sich im Podium Karl Sasserath, Leiter des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach e.V., Dörte Schall, Sozialdezernentin der Stadt sowie Brigitte Oltmanns von der Caritas. Die Runde komplettierten Eric Seils, Armutsforscher der Hans-Böckler-Stiftung sowie Christian Woltering, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes NRW. Oltmanns benennt eingangs Formen der Armut: „Mangelnde Bildung, fehlende Teilhabe sowie Befähigung.“ Gerade Kinder würden dadurch ausgegrenzt. „Häufig kommen dann noch gesundheitliche Probleme hinzu“, erläutert Seils.

Zur Caritas kommen Kinder, Menschen mit Migrationshintergrund sowie ältere Menschen, deren Rente nicht zum Leben reiche. „Armut ist vielschichtig: Kleine Selbstständige, Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose etc. sind betroffen“, so Sasserath. In Mönchengladbach gebe es beispielsweise etwa 6700 Aufstocker, Personen, deren Einkünfte aus der Erwerbstätigkeit nicht ausreichen, und die so Anspruch auf Arbeitslosengeld II  haben. Zudem sei der Hartz-4-Satz zu niedrig: „Damit ist kein menschenwürdiges Leben möglich“, so Christian Wolterich. Als ein großes Problem sehen alle Teilnehmer den sozialen Wohnungsbau: So sei es oftmals schwierig, bezahlbare Wohnungen zu finden. Dörte Schall erklärte, dass die Stadt alles versuche, um entsprechende Auflagen durchzusetzen, so dass ein gemischter Wohnungsbau möglich würde.

(eva)
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