Unfall auf der A52 Was hier beim Bilden der Rettungsgasse schief läuft

Mönchengladbach · Weil einige Autofahrer am vergangenen Samstag auf der A52 bei Mönchengladbach keine richtige Rettungsgasse gebildet haben, konnte ein Rettungswagen nur schwer zu einer Unfallstelle gelangen. Eine Expertin erklärt, was die Fahrer falsch gemacht haben.

Immer wieder kommen Rettungskräfte erst spät zu Unfallstellen, weil Autofahrer keine Rettungsgasse bilden. Bei einem Unfall mit mehreren Beteiligten am vergangenen Samstag an Kreuz Neersen auf der A52 wurden sechs Insassen schwer verletzt. Sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden, unter ihnen war eine schwangeren Frau.

Der Krankenwagen kam nur mühselig zur Unfallstelle. Videoaufnahmen von einer Autobahnbrücke aus zeigen, wie einige Autofahrer vorbildlich eine ausreichend große Rettungsgasse für die Einsatzfahrzeuge der Polizei, den Rettungswagen und den Abschleppdienst bildeten. Einige Meter weiter jedoch ist zu sehen, dass die Durchfahrt für die Rettungskräfte deutlich enger wurde. Ein Polizeiauto passte noch mühelos hindurch — für den Krankenwagen und den Abschleppdienst wurde es jedoch zu eng.

Grund dafür war laut Susanne Heusgen von der Autobahnpolizei Düsseldorf, dass zu viele Autofahrer zu spät erst mit dem Bilden der Rettungsgasse begonnen hätten: "Schon bei stockendem Verkehr sollte man bereits beginnen, Platz für die Rettungskräfte zu lassen — nicht erst, wenn der Verkehr zum Stehen kommt", sagt Heusgen.

Zudem hätten die Fahrer zu wenig Abstand zu den Fahrzeugen vor ihnen gelassen. "Wäre mindestens eine Autolänge Platz dazwischen gewesen, hätten die Fahrzeuge problemlos einlenken können", sagt die Expertin. Doch so hätten die Autos beim Bilden der Rettungsgasse schief gestanden, so dass das Heck nach hinten, also zur Seite der Rettunggasse ausscherte und somit den Weg für den Rettungswagen versperrte.

Was auf dem Video am rechten Bildrand als dritte Spur erscheint, ist übrigens die Autobahnauffahrt. Die Fahrer auf dieser Spur sind, wie es um Stau zu vermeiden üblich ist, die Auffahrt bis zum Ende entlang gefahren.

Laut Heusgen hätten durch das Einhalten des Abstandes von einer Autolänge zum Vordermann eine Verengung der Rettungsgasse vermieden werden können. "Wichtig ist einfach, dass man sobald der Verkehr stoppt, bereits die Gasse bildet und genügend Abstand zum Vordermann einhält", fasst sie zusammen.

(skr)
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