Wenn man zum Beispiel die FDP-Kandidatin Nicole Finger zur O-Bine machen würde, täte man der guten Frau mächtig was an. Sie ist Geschäftsführerin des Entsorgers Drekopf, hat zwei Kleinkinder und damit einen Lebensplan, der nicht zum Amt passt. Jeder weiß, dass nur Amtsinhaber Norbert Bude und der CDU-Kandidat Hans-Wilhelm Reiners ernstlich Chancen haben. Eigentlich. Die Schüler der Q 1 und der Erprobungsstufe des Stiftisch-Humanistischen Gymnasiums hatten sich Donnerstag die OB-Kandidaten in ihre Aula eingeladen, 90 Minuten miteinander diskutieren lassen und danach gewählt. Mit Stimmzetteln, Wahlkabinen und allem Zipp und Zapp.

Gewonnen hat mit deutlichem Vorsprung: Nicole Finger. Ob die jetzt zittert? Immerhin dürfen diese Schüler tatsächlich am 25. Mai wählen, weil sie älter als 16 Jahre sind. Neben Finger auf dem Podium stand als Vertreter von Norbert Bude Felix Heinrichs von der SPD, der rein rechnerisch Fingers Sohn sein könnte und damit von der Altersklasse her am nächsten an den Schülern dran ist. Doch überzeugen konnte er die meisten Huma-Schüler nicht. Was irgendwie auch logisch ist: Heinrichs tut viel, um auf Augenhöhe mit den Gladbacher Polit-Größen wahrgenommen zu werden. Zu viel, um gleichzeitig noch die Augenhöhe zu Oberstufenschülern wahren zu können.

Nun warten wir gespannt darauf, ob sich Nicole Finger weiter zu den noch verabredeten Podiumsdiskussionen traut oder ob es ihr langsam zu gefährlich wird, bei einer nach der anderen Diskussionen als gefühlte Punktsiegerin die Bühne zu verlassen.

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