Mönchengladbach Vorsicht am Geldautomaten

Mönchengladbach · 90 Prozent aller Opfer der beiden bundesweit agierenden Fälscherbanden sind an Geldautomaten in ihrer Hausbank ausgespäht worden. Das haben die Ermittlungen der Polizei ergeben. Die manipulierten Aufsätze, mit denen Daten auf Scheck- und Kreditkarten ausspioniert wurden, waren perfekt getarnt. Aber wie kann man sich als Bankkunde schützen? Hajo Hackin, Einsatzleiter der Ermittlungskommission "EC" und Kriminalhauptkommissar Bernhard Hohns geben Tipps:

Bei Geldautomaten sollte man auf jede Veränderung achten: Sieht das Gerät anders aus als sonst? Klappert es ungewöhnlich, oder sind lose Teile angebracht? "In diesen Fällen sollte man sofort die Polizei informieren", sagt Bernhard Hohns. An fremden Automaten seien Aufsätze oft nur schlecht zu erkennen. Deshalb sollten nach Möglichkeit bekannte Geräte genutzt werden.

Eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme: den Zahlenblock bei der Pin-Eingabe bedecken. Doch auch das helfe nicht in jedem Fall. In vielen Winkeln des Geldautomatenraums können versteckte Kameras angebracht sein. Manchmal sind sie als Rauchmelder getarnt, manchmal in Bilderrahmen versteckt. "Es gibt auch Fälle, in denen die Tastatur mit kaum erkennbaren Sensoren manipuliert wurde", weiß Hohns.

Wichtig seien auch Beobachtungen im Umfeld des Automaten. Halten sich Menschen verdächtig lange in der Nähe der Bank auf? "In solchen Fällen immer die 110 wählen", sagt Polizeisprecher Peter Spiertz. Auf jeden Fall sollten Bankkunden regelmäßig ihre Kontoauszüge prüfen und bei Unregelmäßigkeiten sofort das Geldinstitut und die Polizei informieren. "Auch wenn die Bank den Schaden übernimmt, sollte man Anzeige erstatten", sagt Hohns.

Außerdem: Das Risiko ausgespäht zu werden, ist während der Banköffnungszeiten geringer. Die Täter agierten meistens nach Geschäftsschluss.

(RP)
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