Mönchengladbach Vorfreude auf die Konzertsaison

Mönchengladbach · GMD Mihkel Kütson stellt das Programm der Niederrheinischen Sinfoniker vor.

Die schönsten Komplimente machen die Kollegen. Das ist jedenfalls die Erfahrung von Mihkel Kütson, 46-jähriger Generalmusikdirektor am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Vor seiner siebten Spielzeit als Chef der Niederrheinischen Sinfoniker ist er rundum zufrieden mit der Entwicklung, die das rund 80-köpfige Orchester unter seiner Leitung gemacht hat. "Qualität, menschliche Aufgeschlossenheit und Musizierwille lösen bei unseren Gastdirigenten regelrecht Freude aus", sagt Kütson bei der Vorstellung des neuen Konzertprogramms für die kommende Saison 2018/19. Im edlen Schwarz und Gold präsentiert es sich hinter einem Deckel aus Blattornamenten in einer Appetit machenden Mischung aus Vertrautem und Ungewöhnlichem.

"Von Anfang an habe ich Überpopularisierung vermieden", sagt Kütson. Und so setzt er auch in der kommenden Saison auf Stücke, die abseits der Häppchenkultur vom Klassikradio ein Live-Erlebnis bieten, das nur hier und jetzt zu haben ist. Nordeuropa ist, naheliegenderweise, ein Schwerpunkt des estnischen Dirigenten. Franz Berwalds Orchesteretüde "Wettlauf" haben er und seine Dramaturgin Eva Ziegelhöfer ausgegraben. "Davon gab's noch nicht mal vernünftiges Orchestermaterial", erzählt er. Der "schwedische Mozart" steht neben Carl Nielsens Klarinettenkonzert beim zweiten Abonnementskonzert auf dem Programm. Sibelius "Pohjolas Tochter" steht neben dem 1948 erschienenen Kontrabasskonzert des Esten Eduard Tubin beim fünften Konzert an.

Aber es gibt auch die großen Repertoire-Stücke: Brahms' 3. Sinfonie, Bruckners Erste, Beethovens Vierte, sogar eine "Pastorale", nämlich die von Glasunow. Auf den Opern-Spielplan verweisen Tschaikowskys "Hamlet"-Fantasie-Ouvertüre (Ambroise Thomas' Hamlet-Oper kommt im November von Krefeld nach Mönchengladbach) und Poulencs Klavierkonzert "Aubade" (im Frühjahr haben seine "Dialogues des Carmélites" in Krefeld Premiere).

Bei den Solisten gibt es ein Wiederhören mit dem Geiger Linus Roth (er spielt Weinbergs Violinkonzert) und Quirine Viersen (mit Barbers Cellokonzert). Große Erwartungen gelten der international anerkannten Geigerin Alena Baeva (mit Dvorak) und dem Pianisten Herbert Schuch, der auf dem Sprung zur großen Karriere am Niederrhein Mendelssohn und Poulenc spielen wird. Und und und.

Das neue Programmheft liegt an den bekannten Stellen aus, online auf www.theater-kr-mg.de gibt's alle Details.

(RP)
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