Mönchengladbach Vor dem Auftritt noch zur Massage
Mönchengladbach · Noch erschöpft und erkältungsbedingt heiser zog Ulla Heinrich vor dem Auftritt der Headliner-Band "Von Wegen Lisbeth" eine positive Zwischenbilanz des dritten Potpourri-Festivals. Das musste zwar vom Alten Kolpinghaus ins Projekt 42 umziehen, blieb damit aber immerhin noch im Herzen der Altstadt.
Die 15 jungen Organisatoren um die 28-jährige Projektleiterin hatten ganze Arbeit geleistet, um die Planung kurzfristig dem Ortswechsel anzupassen. Dicht gedrängt wartete die anvisierte Zielgruppe des Jugendkulturfestivals vor der kleinen Bühne im Szeneclub Projekt 42 am Samstagabend auf die Headliner-Band mit dem ungewöhnlichen Namen "Von Wegen Lisbeth".
"Das ist hier richtig gut geworden. Die Atmosphäre ist fantastisch. Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, alles hierher zu holen, und das Publikum hat mitgezogen", erzählte Ulla Heinrich, fast atemlos wegen des Stimmengewirrs um sie herum, um gleich darauf von der Band zu schwärmen: "Die Berliner Jungs sind toll. Die haben wir schon zur Massage geschickt, um sie etwas zu verwöhnen". Diese Dienstleistung des Orga-Teams war übrigens das Ergebnis einer Wette.
Entsprechend entspannt kündigte Frontsänger und Textschreiber Matthias Rode an, dass nach dem wohligen Verwöhn-Programm ihre Musik nun vielleicht in allem etwas langsamer ausfallen könnte als gewohnt. Doch Julian und Doz Zschäbitz, Daniel Kuske, Julian Hölting, Robert Tischer und Rode gaben für die Gladbacher alles - nach dem Geduldsspiel der aufwendigen Technikprobe. Mit Casio-Keyboard, Gitarren, Glockenspiel, Bass und Schlagzeug rockten sie die kleine Bühne mit Indie-Pop, der sich am Sound britischer Bands orientiert. Die deutschen Texte erzählten von der Liebe und alldem, was halt sonst noch so passiert - mal im vollen Sound, dann aber auch wieder ausgesprochen zartbesaitet und ein wenig stiller. Dem Publikum gefiel diese Mischung sehr. Und soweit der Platz es zuließ, wurde auch getanzt.
