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Mönchengladbach Von Rheindahlen nach Uppsala

Mönchengladbach · Kathrin Theelen zog nach Schweden, um ihre Diplomarbeit zu schreiben. Als sie fertig war, nahm die Ingenieurin in Uppsala einen Job an. Land, Leute und den berühmten Klebkuchen hat sie längst ins Herz geschlossen.

Drei- bis viermal im Jahr kommt Kathrin Theelen nach Mönchengladbach. An Weihnachten und Ostern, zum Beispiel. "Wenn ich hier bin, habe ich einerseits immer das Gefühl, dass sich fast nichts geändert hat. Alles ist total vertraut und heimisch", sagt die 26-Jährige. "Aber auf der anderen Seite gehört man auch nicht mehr richtig dazu", ergänzt sie. Seit rund zwölf Monaten lebt Kathrin Theelen in Uppsala, der viertgrößten Stadt Schwedens mit etwa 200 000 Einwohnern. Dort arbeitet sie in einem Werk der Fresenius Kabi AG als Entwicklungsingenieurin. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt stellt unter anderem Produkte für die klinische Ernährung her, etwa für Infusionstherapien.

Gute Karrierechancen

"Als Maschinenbauerin hätte ich in Deutschland sicher eine vergleichbare Stelle gefunden", sagt Kathrin Theelen. Doch Fresenius Kabi habe ihr einfach ein gutes Angebot mit Karrierechancen gemacht, "alles passte". Nach dem Abitur am Gymnasium Rheindahlen studierte sie in Aachen Maschinenbau, verbrachte ein Semester in Kanada und eins in Uppsala, wo sie zum ersten Mal als Praktikantin bei ihrem späteren Arbeitgeber in den Betriebsalltag eintauchte. "Mir hat das sehr viel Spaß gemacht", erzählt die 26-Jährige. Also beschloss sie, bei Fresenius Kabi in Schweden ihre Diplomarbeit zu schreiben. Danach kam das Jobangebot, und sie blieb. Jetzt kümmert sich die Ingenieurin zum Beispiel darum, dass die Produktionsprozesse reibungslos funktionieren.

"In Schweden arbeitet man weniger als in Deutschland", sagt Kathrin Theelen. "Da gibt es eigentlich niemanden, der Überstunden macht." Im Sommer hätten die Schweden zudem ein Recht auf fünf Wochen Urlaub am Stück, auch das ist für sie ein Pluspunkt. Die Ingenieurin teilt sich mit einer Kollegin eine geräumige Wohnung, mittlerweile kann sie sich gut auf Schwedisch verständigen. "Ich arbeite ja auch nur mit Schweden zusammen", sagt sie. Die Gladbacherin fühlt sich wohl in Uppsala, hat sich einen Freundeskreis aufgebaut, den Skilanglauf und das Eislaufen als Sportarten für sich entdeckt. Fan des schwedischen Königshauses ist sie aber zumindest bis jetzt noch nicht geworden, die Hochzeit der Kronprinzessin Viktoria hat sie nicht mal gesehen.

Ab und zu vermisst Kathrin Theelen ihre Eltern und Großeltern in Mönchengladbach, auch ein paar Kleinigkeiten fehlen ihr. Eingelegte Kirschen etwa seien schwer zu bekommen, "Kirschkuchen ist hier eher etwas Exotisches". Zum Glück gibt es süßen Ersatz: Kathrin Theelen hat den schwedischen Klebkuchen lieben gelernt. "Das ist pure Schokolade mit Zucker, noch fast flüssig", erklärt sie.

(naf)
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