Mönchengladbach Vollmondlauf macht auf Tierleid aufmerksam

Mönchengladbach · Der vegane Gutenachtlauf führt entspannt rund um Schloss Rheydt. Am Dienstag, 2. Januar, geht es um 21.30 Uhr los. Auch Nicht-Veganer sind willkommen, denn es geht allen nur um den Spaß am Laufsport.

Clara Luna Gelau (links) und Jennifer Gommans laden für Dienstag, 2. Januar, zum Vollmondlauf rund um Schloss Rheydt ein.

Clara Luna Gelau (links) und Jennifer Gommans laden für Dienstag, 2. Januar, zum Vollmondlauf rund um Schloss Rheydt ein.

Foto: Rietdorf

Wenn der Vollmond am 2. Januar über Schloss Rheydt steht, ist es wieder so weit: Dann treffen sich Ältere und Jüngere, Lehrer, Studierende, Schüler und Banker in der Dunkelheit vor den Toren des alten Wasserschlosses. Nein, es sind keine Esoteriker, die mysteriöse Rituale abhalten. Es sind Läuferinnen und Läufer, die das nächtliche Laufen zu schätzen wissen, die gern gemeinsam unterwegs sind und die mit ihrem Lauf ein Zeichen gegen das Leiden von Tieren setzen wollen. Organisiert wird das Ganze im Rahmen des veganen Gutenachtlaufs, der in über siebzig Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfindet, aber es sind nicht nur Veganer am Start. "Jeder und jede kann mitlaufen", sagt Organisatorin Jennifer Gommans.

Ein veganer Lauf, das klingt skurril, ist es aber nicht. "Sport und vegan leben passen perfekt zusammen", erklärt Clara Luna Gelau. "Wir wollen auch mit der Vorstellung aufräumen, Veganer seien bleiche, mangelernährte Geschöpfe." Die 47-Jährige lebt vegan, weil sie "Verantwortung für die Zukunft übernehmen will", aber auch weil es ihr gesundheitlich gut tut. Zum Anspruch der veganen Laufbewegung gehört auch die Fairtrade-Idee. "Unser Laufshirt ist sehr beliebt und wird in Deutschland mit fair gehandelten Rohstoffen produziert", sagt die Pädagogin.

Beim Gutenachtlauf geht es ebenso um Gemeinschaft: Es wird nur so schnell gelaufen, wie es die Langsameren schaffen. "Obwohl bei uns auch Leute mitmachen, die Ultramarathon laufen", sagt Jenny Gommans. Beim Laufen kommt man ins Reden, es geht locker und entspannt zu. Wer will, macht nach einer Runde Schluss - das sind dann fünf Kilometer. Wer möchte, hängt noch eine weitere Runde dran. "Es ist einfach eine richtig schöne Laufstrecke um Schloss Rheydt herum", erklärt die 23-Jährige, die in Krefeld studiert und in Mönchengladbach lebt.

Die Idee des Gutenachtlaufs stammt vom Verein "Laufen gegen Leiden", dem ersten veganen Laufverein. "In Krefeld gab es diesen Lauf schon, in Gladbach noch nicht", sagt die Organisatorin. Und das, obwohl es in Mönchengladbach eine große vegane Szene gibt. Kurz entschlossen rief sie die Veranstaltung ins Leben. Seit mehr als einem Jahr wird nun auch in Gladbacher Vollmondnächten gegen das Tierleid gelaufen. Jeder Teilnehmer spendet einen Euro, der an eine Tierschutzorganisation geht. Je nach Wochentag, Jahreszeit und Wetter pendelt die Teilnehmerzahl zwischen dem harten Kern von fünf bis sechs Läufern und weit über zwanzig, von denen einige noch ihre Hunde mitbringen.

Wichtig ist Jennifer Gommans, dass Veganer und Nicht-Veganer zusammen laufen. "Wir wollen nicht missionieren, es geht um den Spaß", sagt sie. "Es ist wunderschön, bei Vollmond zu laufen, ein Gänsehauterlebnis." Eine Anmeldung ist nicht nötig. Bei Vollmond geht es um 21.30 Uhr am Eingang von Schloss Rheydt los. Im Januar 2018 stehen gleich zwei Termine an: gleich zu Jahresbeginn am 2. Januar und dann noch mal am 31. Januar. Ab April wird dann auf Wunsch der Teilnehmer eine Stunde früher gelaufen. Weitere Informationen finden sich auf der Facebookseite des Gutenachtlaufs. Dort gibt es auch eine Mönchengladbacher Gruppe.

(RP)
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