Mönchengladbach Vogel bekam einen Tritt

Mönchengladbach · Gestern paradierten die Schützen in Broich-Peel zu Ehren ihrer Majestät Wolfgang Schwätzler. Eine große Überraschung gab es für Ex-Hauptmann Bodo Hamacher. Ihm wurde eine hohe Auszeichnung verliehen: das St. Sebastianus Ehrenkreuz.

Broich-Peel Wenn Oscar-Gewinner zur Ehrung auf die Bühne gebeten werden, fragt man sich mitunter, ob ihre Ergriffenheit wirklich echt ist. Doch mit Schauspielerei hat Bodo Hamacher nichts am Hut. Seine Überraschung war echt, als er beim Schützenfest der St. Rochus Bruderschaft Broich-Peel mit dem St. Sebastianus-Ehrenkreuz ausgezeichnet wurde. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte Hamacher. Brudermeister Norbert Ohlenforst freute sich über die gelungene Überraschung: „Gerechnet hat er vielleicht nicht mit der Ehrung. Aber er hat sie verdient.“

25 Jahre lang Hauptmann

Das hat Bodo Hamacher zweifelsohne. Seit 1996 ist er zweiter Geschäftsführer der St. Rochus Bruderschaft. Zudem war er exakt ein Vierteljahrhundert lang deren Hauptmann. „Das ging seinerzeit sehr schnell“, erinnert sich Hamacher. 1979 trat er der Bruderschaft bei und war 1980 Zugführer im Sebastianus-Zug. Ein Jahr später wurde er Hauptmann. Bis 2006 füllte er das Amt mit viel Freude und Engagement aus. Bodo Hamacher blickt auf eine lange Schützenkarriere zurück, in der eines allerdings noch fehlt: die Königswürde.

Dafür wurde der frühere Hauptmann vor über zehn Jahren schon mal zum „Königsmacher“. Der Hintergrund: Platt wie eine Flunder blieb der Vogel auf dem seinerzeit noch benutzten Pfahl liegen. Alle weiteren Schießversuche waren vergebens. „Der Vogel lag so unglücklich, dass es schier unmöglich war, ihn herunter zu schießen“, erinnert sich Bodo Hamacher. Doch zum Glück hatte er eine Idee. In Absprache mit den Königskandidaten gab er dem Pfahl beim nächsten Schuss einfach einen kleinen Tritt. Damit fiel der Vogel endlich zu Boden.

Doch es gibt noch eine weitere lustige Anekdote, die in Broich-Peel jeder kennt. „In meiner Zeit als Hauptmann habe ich mal eine Parade verschlafen“, sagt Hamacher und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Zeit bis zur Klompenparade, die es vor 20 Jahren noch gab, wollte er sich mit einem Nickerchen vertreiben. Zunächst wurde er eine Stunde zu früh geweckt.

„Ich wollte mich dann noch mal für ein paar Minuten hinlegen“, meint Hamacher. Wieder wurde er geweckt – nur dieses Mal eben nicht zu früh, sondern von der Musik bei der Parade. „Ich bin dann ganz schnell hin und habe mich ordnungsgemäß hinten eingereiht“, sagt er. Gut 20 Jahre ist das nun her, doch die Anekdote macht immer mal wieder die Runde in Broich-Peel. Seinen Fauxpas nahm Hamacher von Anfang an mit ganz viel Humor.

Auch weitere Schützen hatten bei den Ehrungen am Samstagabend Grund zur Freude. Hermann-Josef Eckers, Michael Rumpf, Helmut Rüskens und Wolfgang Bösch wurden mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Zudem bekam Frank Gottschalk das Silberne Verdienstkreuz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort