Mönchengladbach Vierzig JahreKulturarbeit

Mönchengladbach · Dass sie vor Erreichen des regulären Ruhestandsalters, nämlich mit 61, aus dem aktiven Berufsleben ausscheidet, hat persönliche Gründe. Doch Bärbel Lenz, die zuletzt bei der Marketing-Gesellschaft das Konzertwesen betreut und das Festival Ensemblia organisiert, muss nicht lange überlegen, um dieses Fazit zu ziehen: "Ich hatte ein wunderbares Berufsleben. In dem ungemein vielgestaltigen Milieu von Kunst und Kultur habe ich tolle Menschen kennen gelernt."

Mitte der 1960er-Jahre trat die gebürtige Gladbacherin Bärbel Lenz hier ihre Verwaltungslehre an. Danach wurde sie der Abteilung Musikschule zugeteilt, die damals noch zum Arbeitsbereich des Kulturamtes gehörte. Mit der kommunalen Neugliederung 1975 war Bärbel Lenz dann fest im gewachsenen Kulturamt verankert. Gern erinnert sie sich an den Start des Avantgardefestivals Ensemblia 1979. Nach dem Tod des Kulturamtsleiters Walter Jansen übernahm Lenz 1991 die Chefposition. 13 Jahre trug sie die Verantwortung für das städtische Kulturprogramm. Dann strukturierte Kulturdezernent Wolfgang Rombey (SPD) das Dezernat um. "Das Kulturamt wurde zerschlagen", formuliert Bärbel Lenz mit einem Quäntchen Bitterkeit in der Stimme. Fortan arbeitete sie außerhalb der Stadtverwaltung in der Marketing-Gesellschaft mit. Ihre Handschrift tragen unter anderem das Festival Ensemblia und die Skulpturenmeile (bevor diese dem Museumsamt und jüngst teilweise dem Kulturbüro zugeordnet worden ist). Dass sie im Ruhestand nicht untätig bleiben wird, ist für Bärbel Lenz selbstverständlich. "Ich werde mir gut überlegen, was ich mache", sagt sie. Die hinzugewonnene Freizeit will sie nutzen, um mehr zu reisen und als Gasthörerin an der Universität Düsseldorf das Fach Geschichte zu belegen. ri

(RP)
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