Mönchengladbach Viele Einsätze wegen Ruhestörung

Mönchengladbach · Lärm, Wildpinkler, ungebetene Übernachtungsgäste - der Kommunale Ordnungsdienst hat viel zu tun. Insgesamt rückten die Zweierteams im vergangenen Jahr 2104-mal aus. Auffallend: Mehr Menschen leben in vermüllten Wohnungen.

 Irische Landfahrer - hier an der Hugo-Eckener-Straße - besetzten öffentliche Plätze illegal.

Irische Landfahrer - hier an der Hugo-Eckener-Straße - besetzten öffentliche Plätze illegal.

Foto: Ilgner

Die Zahl der Lärmbelästigungen nimmt zu. Im vergangenen Jahr wurde alleine der Kommunale Ordnungs- und Servicedienst (KOS) 583-mal gerufen, weil sich Bürger in ihrer Ruhe gestört fühlten. Und das, obwohl der Sommer gar nicht so schön war und die städtischen Aufpasser "nur" von 9 bis 24 Uhr im Dienst sind. Nach Mitternacht und sonntags rückt die Polizei aus. Auch die berichtet über viele Beschwerden wegen Ruhestörung.

 Zusätzlich zu den "Knöllchen" der Verkehrsüberwachung wurden durch den KOS im vergangenen Jahr 901 Parkverstöße durch Verwarnung mit insgesamt 24 620 Euro geahndet.

Zusätzlich zu den "Knöllchen" der Verkehrsüberwachung wurden durch den KOS im vergangenen Jahr 901 Parkverstöße durch Verwarnung mit insgesamt 24 620 Euro geahndet.

Foto: Isabella Raupold

Insgesamt hatte der KOS im vergangenen Jahr 2104 Einsätze. Der KOS ist sechs Tage in der Woche in zwei Schichten in den Innenstädten und Außenbezirken unterwegs. Insgesamt waren die Mitarbeiter von 9 bis 16.30 Uhr und in einer Spätschicht von 16.30 bis 24 Uhr mit ein bis drei Zweierteams in 692 Streifendiensten in den Stadtzentren von Mönchengladbach, Rheydt und den Außenbezirken präsent. Auffallend ist die Einsatzzahl wegen Lärmbelästigung, die zum größten Teil in den Abendstunden nach 22 Uhr gefahren wurden, nachdem die gesetzlich geschützte Nachtruhe begonnen hat. Das teilte die städtische Pressestelle mit.

 Wanderzirkusse ohne "Aufenthaltgenehmigungen" hielten 2014 den KOS in Atem. Dieser stand an der August-Monforts-Straße.

Wanderzirkusse ohne "Aufenthaltgenehmigungen" hielten 2014 den KOS in Atem. Dieser stand an der August-Monforts-Straße.

Foto: Andreas Baum

Der zweithäufigste Grund für Einsätze (287) waren so genannte Sondernutzungen. Der KOS prüfte, ob Wirte die eine saisonale Außengastronomie auf öffentlicher Fläche haben, diese nach Ablauf der Genehmigung geräumt hatten. Viel Arbeit verursachten die Einsätze im Bereich Abfall. 246-mal wurden die städtischen Mitarbeiter gerufen, weil Abfälle auf privaten Grundstücken oder in Wohnungen nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden. In den meisten Fällen hatten sich Nachbarn über Gestank oder aber auch über vom Müll angezogene angezogen Ratten beschwert. Auch so genannte Messie-Wohnungen, also total vermüllte Räume, treffen die KOS-Mitarbeiter häufig an. Da das Lagern von Abfällen in der eigenen Wohnung manchmal einen krankhaften Hintergrund hat, berichten Stadtbedienstete auch über den Zustand des Betroffenen und bieten auf Wunsch Hilfe an.

 Mit immer mehr vermüllten Wohnungen hat es der KOS zu tun.

Mit immer mehr vermüllten Wohnungen hat es der KOS zu tun.

Foto: Gerhard Seybert

155 Einsätze fielen in den Bereich Tierhaltung. Die häufigsten Gründe für Einsätze waren dabei Verstöße gegen die Einhaltung der Maulkorbpflicht, der Meldepflicht über die Haltung von gefährlichen Hunden bis zum Ausführen der Hunde auf Kinderspielplätzen. Darüber hinaus ging es um Kontrollen zur artgerechten Tierhaltung und Durchsetzung von Tierhalteverboten. Zehnmal wurden Wildpinkler erwischt.

Zusätzlich zu den "Knöllchen" der Verkehrsüberwachung wurden durch den KOS im vergangenen Jahr 901 Parkverstöße durch Verwarnung mit insgesamt 24 620 Euro geahndet. Dabei handelte es sich überwiegend um "Parksünder" im Bereich der Fußgängerzonen.

Neben den üblichen Einsätzen fanden zu verschiedenen Anlässen Sondereinsätze des KOS, so zum Beispiel aus Anlass des Veilchendienstagszuges, statt. Darüber hinaus wurde in den Sommermonaten das Naturschutzgebiet Vorster Busch aufgesucht, um dort das Betretungsverbot außerhalb der befestigten Wege durchzusetzen. Neu waren in 2014 Einsätze durch ungebetene "Übernachtungsgäste" wie irische Landfahrer und mehrere Zirkusfamilien, die öffentliche Plätze illegal besetzt hatten.

Neben den dokumentierten Einsätzen gab es eine Vielzahl von Bürgergesprächen im Rahmen des Präsenzdienstes und auch Hinweise und Anfragen von Bürgern an die Hotline des KOS (02161 252025), die an andere Dienststellen der Stadtverwaltung vermittelt wurden.

(RP)
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