Mönchengladbach Curry-Gerichte für die Sinne

Geistenbeck · Sechs Teilnehmer kochten im VHS-Workshop „Curry rund um den Globus“ unter der Anleitung von Profi-Koch Ottmar Geberbauer in der Küche des Volksvereins ein Vier-Gänge-Menü, das sie anschließend gemeinsam verspeisten.

 In der Küche des Volksvereins zeigt Profi-Koch Ottmar Gebenbauer Justus, Ivan, Georg, Christian, Irene, Stefan und Claudia (v.l.) wie man mit Gewürzen ein schmackhaftes Curry zubereitet.

In der Küche des Volksvereins zeigt Profi-Koch Ottmar Gebenbauer Justus, Ivan, Georg, Christian, Irene, Stefan und Claudia (v.l.) wie man mit Gewürzen ein schmackhaftes Curry zubereitet.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Zum Auftakt gibt es ein pikantes Indisches Gemüsecurry; dem sich ein Marokkanisches Spinat-Kichererbsen-Süppchen anschließt, das für Einklang sorgt. Das grüne Hähnchencurry aus Vietnam ist ein Genuss nicht nur für Koriander-Liebhaber, und die Karibische Curry-Schokoladenmousse das traumhafte Finale des Abends.

Ottmar Geberbauer stellt das Menü kurz vor, teilt seine Kochlehrlinge ein, und die Vorbereitungen beginnen. Claudia mag kein Hähnchen, also wird für sie kurzerhand Tofu mit grünem Curry mariniert. Justus Ivan ist mit 15 Jahren der jüngste Teilnehmer des Workshops; er wird bei der Zubereitung des Hähnchencurrys von seinem Onkel Georg unterstützt, der bei Geberbauer schon einige Kochkurse absolviert hat. Nele und Christian stellen das Gemüsecurry zusammen. Die beiden kannten sich nicht, harmonieren aber sofort beim Schnibbeln von Fenchel und Schälen von Süßkartoffeln: „Kochen verbindet“, sagen sie.

Die Schokoladenmousse kreiert an diesem Abend Stefan. Er tut sich zunächst etwas schwer mit dem Timing: „Du musst die Sahne und danach auch das Eiweiß schneller unterheben, denn die Mousse gehört frühzeitig in den Kühlschrank“, treibt der Profi ihn an. Der gelernte Koch geht von einem zum anderen, ruhig korrigiert er immer wieder, gibt Tipps – hier ist das gewählte Messer zu klein zum Portinieren des Gemüses, dort wird Ingwer zu großzügig geschält „Nimm einen Teelöffel, mit dem geht es sparsamer.“ Schlägt man mit einem Einmachglas auf Knoblauch, fällt die Zehe von selbst heraus; beim Entkernen von Chillies trägt man Handschuhe, sonst brennt es später beim Augenwischen.

Als die Töpfe und Pfannen auf den Herden landen und die Gerichte zu kochen beginnen, entfalten die Currys ihre unwiderstehlichen Duftwelten. Plötzlich bildet jeder Gang seinen ganz eigenen Charakter aus: Die intensiven Noten von Koriander, scharfem Ingwer und Chillies verleihen dem Gemüsecurry den richtigen Pep. Das säuerlich-herbe Sumach schenkt der folgenden Suppe auch eine fruchtige Note, der der Kreuzkümmel seinen kräftigen Geschmack entgegenzusetzen weiß. Das Hähnchen marinieren Justus, Ivan und Georg mit selbst gemachter Korianderpaste aus zerstoßenen Koriandersamen, Frühlingszwiebeln, Chillies, Knoblauch, Zitronengras, Ingwer, Zitronen und Thai-Basilikum. Die restliche Paste trifft beim Erhitzen des Currys auf Kokosmilch – ein Geschmacksereignis.

Stefan hat mit Geberbauers Hilfe die Mousse rechtzeitig kühlen können, sie wird später fest genug zum Anrichten sein. Das gibt ihm Zeit für die Zubereitung des Orangen-Curry-Pulvers. Behutsam, nacheinander und ungemahlen gibt er Kurkuma, schwarzen Pfeffer, Kreuzkümmel und Kardamom in eine sehr heiße Pfanne, nimmt die intensiv duftende Mischung schnell wieder heraus und mahlt sie in einem Kaffeemixer. Er fügt Orangenschale, Cayenne, Paprika und Zimt hinzu. Sein Curry bringt das zur Mousse gereichte Orangen-Kompott zur Vollendung. Ein aparter, fruchtig-wuchtiger Gruß aus der Karibik, der die Sinne an diesem Abend ein letztes Mal betört.

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