Mönchengladbach Verkehrschaos beim Derby

Mönchengladbach · Staus bescherten den knapp 54 000 Besuchern des Spiels gegen Köln in eine unliebsame Verlängerung. Der Verkehr kam lange Zeit zum Erliegen. Eine Lösung soll schon aber schon ab November her.

 Wenn Borussia spielt, sind die Parkplätze rund ums Stadion voll - und oft auch die Straßen.

Wenn Borussia spielt, sind die Parkplätze rund ums Stadion voll - und oft auch die Straßen.

Foto: Daniel Sühner

Stefan Mosmüller verlässt fluchtartig den Borussia-Park. Nicht aus Ärger über das Unentschieden gegen den 1. FC Köln. Sondern weil der 36-Jährige so schnell wie möglich zum Parkplatz möchte. Da steht sein Auto. "Wenn du nicht als einer der Ersten an deinem Wagen bist, kommst du vor Mitternacht nicht nach Hause", sagt der Waldnieler. Sein Sohn Dominik (12) muss am Dienstagmorgen zur Schule. Deshalb spurten die beiden los. "Wir haben nur eine halbe Stunde gebraucht", sagte Mosmüller gestern der RP.

Im Stau — bis Mitternacht

Bei weitem nicht alle der 54 067 Besucher waren nach dem Schlusspfiff so flott wie Mosmüller. Die meisten standen im Stau — zum Teil bis Mitternacht. Und schimpften tüchtig. "Das muss anders geregelt werden", sagt Gerd Gruteser (63). Ob die Fans von den Parkplätzen P4, 5 und 6 an der Autobahn 61 oder von P1, 2 und 3, die über Aachener/Gladbacher Straße abfahren: Es ist sehr viel Geduld gefragt, vor allem, wenn das Stadion ausverkauft ist und rund 10 000 Pkw allein auf den offiziellen Parkplätzen stehen.

Verursacher für den Stau sind der "Kreisel" am Handelshof, die für den Ansturm unzureichenden Zufahrten zur A61 und die Engpässe an der Aachener Straße: vor dem Spiel an der Autobahnauffahrt Holt, wo der Linksabbiegeverkehr sich staut und die Aachener Straße Richtung Stadion praktisch auf eine nutzbare Fahrspur verengt.

Und nach dem Spiel aus umgekehrter Richtung: Der Verkehr aus der Straße Am Borussia-Park verengt sich Richtung Stadt von drei auf zwei Spuren. Und steht dann still, wenn die Ampel in der umgekehrten Richtung den Linksabbiegern "stundenlang" Grün gibt. Doch zu so später Stunde fährt kaum noch jemand auf die Autobahn. Die Kreuzung ist leer, der Verkehr ruht, der Unmut der Wartenden wächst.

"Doch das wird sich ändern", verspricht Verkehrsplaner Martin Scheel. Im November wird mit dem rund eine halbe Million Euro teuren Ausbau der Aachener Straße Richtung Stadt auf drei Spuren zwischen Am Borussia-Park und Autobahnanschluss Holt begonnen. Scheel: "Dann gibt es etwa ab Beginn der Rückrunde je eine durchgehende Fahrspur zur Autobahn Richtung Koblenz und Venlo sowie zur Innenstadt. Dazu wird auf der anderen Seite die Linksabbiegespur verlängert. Außerdem werden die Ampelphasen angepasst."

Klingt, als könnte es besser werden. "Dabei müssen die Autofahrer mitwirken", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. "Wenn Autos in eine schon besetzte Kreuzung einfahren und sie komplett zustellen, geht erst einmal gar nichts mehr."

(RP)
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