Mönchengladbach Vanessas Mörder erhängt sich
Mönchengladbach · Der frühere Huma-Schüler Nico Z., der wegen Mordes an seiner Ex-Freundin Vanessa zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, hat sich gestern erhängt. Gefängniswärter fanden ihn aufgeknüpft am Fenstergitter seiner Zelle.
Würde Vanessa noch leben, stünde sie gerade im Abitur. Die letzte Prüfung im Stiftisch-Humanistischen Gymnasium steht in zwei Wochen an, und die Schüler aus Vanessas Jahrgang überlegten sich schon Details für die Abschlussfeier. In den Fürbitten für den Gottesdienst, so hatten sie sich schon vor Wochen überlegt, wollten sie ihrer früheren Mitschülerin gedenken.
"Schwer zu verstehen"
Nach dem Ereignis von gestern rückt die Tragödie, die sich am 30. November 2006 vor Vanessas elterlicher Wohnung ereignete, noch einmal näher. Nico Z., der seine Ex-Freundin mit 34 Messerstichen getötet hat, hat sich mit in Streifen gerissenen Bettlaken in seiner Zelle im Gefängnis Siegburg erhängt — gestern, auf den Tag genau eineinhalb Jahre nach der Bluttat in Windberg. Und wieder kommen schmerzliche Erinnerungen hoch.
"Mein Gott", sagte Heinz-Theo Jacobs, Leiter des Humas, gestern als erste Reaktion. Und dann: "Ich kann mir vorstellen, dass es ganz schwer für Nico war, mit der Tat umzugehen." In einem Brief an seine Mutter hatte der Strafgefangene geschrieben, dass er sich einsam fühle und sich außerstande sehe, seine psychischen Probleme zu lösen.
Für Jacobs sind der Mord vor eineinhalb Jahren und der Selbstmord von gestern nur schwer zu verstehen. "Nach der vergangenen Zeit habe ich gedacht, dass er die Tat zum Teil verarbeitet und angefangen hätte, sich eine neue Perspektive aufzubauen", sagte der Schulleiter.
Kontakt zu den Eltern oder zum Täter gab es seit damals kaum. Nur kurz nach dem Urteil im August 2007 hatten die getrennten Eltern ihren Sohn, der schon im Gefängnis saß, vom Huma abgemeldet. Jacobs unterschrieb das Abschlusszeugnis mit der Fachhochschulreife. Das war der letzte Kontakt zu den Eltern von Nico Z..
