Mönchengladbach Unternehmen sind noch zufrieden mit Standort Mönchengladbach

Mönchengladbach · Die Unternehmen der Region geben dem Wirtschaftsstandort Mittlerer Niederrhein die Schulnote 2 minus. Sie sind insgesamt zufrieden mit dem Standort, sehen allerdings in Einzelbereichen durchaus Verbesserungspotenzial. Etwa 1.200 Unternehmen haben an der Befragung teilgenommen und knapp 60 Standortfaktoren hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Betrieb und ihrer Qualität vor Ort bewertet. Das sind die wesentlichen Ergebnisse einer Studie zur Wirtschaftsstruktur und Standortqualität, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit der Hochschule veröffentlicht hat.

58 Prozent der Betriebe bewerten den Standort mit der Note Eins oder Zwei. Eine Drei oder Vier vergeben 39 Prozent der Unternehmen. Nur für knapp drei Prozent der Gewerbetreibenden sind die Bedingungen in der Region nicht mehr ausreichend. "Dass die Unternehmen insgesamt zufrieden mit dem Standort sind, liegt vor allem an der Verkehrsinfrastruktur", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Besonders die Straßeninfrastruktur und die Erreichbarkeit über den Luftverkehr erzielen gute Werte. Das dichte Autobahnnetz mache die Region zu einem Top-Standort für Logistikdienstleister. Allerdings bewerteten die befragten Unternehmen das Straßen- und Verkehrsnetz kritischer als bei der letzten Analyse im Jahr 2012. Auch die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur, insbesondere die Internetleistung, wurden kritischer als vor sechs Jahren bewertet.

Die wirtschaftliche Struktur am Niederrhein und in Mönchengladbach wird vor allem geprägt von Logistikern. 15 Prozent der Gesamtbeschäftigung geht auf Logistik und Großhandel zurück, landesweit sind es 10,4 Prozent. Dabei konzentrieren sich die distributiven Dienste am Niederrhein stark auf traditionelle industrielle Leitbranchen: in Mönchengladbach etwa die textile Logistik mit zum Beispiel Esprit im Regiopark.

Und genau dort fordert die IHK, das Gebiet möglichst zu erweitern und weitere Flächen in den Bereichen Sasserath und Mongshof auszuweisen. Eine neue Premiumfläche entsteht im interkommunalen Gewerbegebiet Mackenstein. Neue Gewerbeflächen könnten dafür sorgen, dass sich die Region besser als der Landesdurchschnitt entwickelt. "Die Beschäftigungsentwicklung und die Entwicklung der Bruttowertschöpfung verlief in der Region zuletzt etwas schlechter als im Land Nordrhein-Westfalen", warnt der Regionalökonom Professor Rüdiger Hamm von der Hochschule Niederrhein, der im Auftrag der IHK die Wirtschaftsdaten der Region analysiert hat.

(RP)
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