Mönchengladbach Unicef hofft auf einen neuen Frühling

Mönchengladbach · Dietrich Rentrop ist seit 13 Jahren bei Unicef. Der Leiter der Mönchengladbacher Arbeitsgruppe arbeitet ehrenamtlich. Wie die anderen 17 aktiven Kräfte in der Gruppe bekommt auch Rentrop noch nicht einmal eine Aufwandsentschädigung. Dass der frühere Geschäftsführer von Unicef Deutschland externen Beratern zu großzügige Honorare gewährt haben soll und damit vor anderthalb Jahren einen Skandal auslöste, ärgert den Leiter der Mönchengladbacher Arbeitsgruppe immer noch. Denn auch Rentrop und seine Mitstreiter mussten unter der Spendenaffäre leiden – bis heute. 65 000 Euro Umsatz hat die Gruppe im vergangenen Jahr mit dem Verkauf von Grußkarten gemacht. Viel weniger als üblich. Das enttäuscht Dietrich Rentrop. Denn er ist nach wie vor vom Konzept des Kinderhilfswerkes überzeugt. "Selbst in der Krise wurden die Projekte für Kinder aus aller Welt weitergeführt", sagt er. Und es gebe nach wie vor viele Kinder, die am Rand des Existenzminimums leben müssten.

Rentrop hofft auf einen neuen Frühling: Mit der neuen Geschäftsführerin Regine Stachelhaus und dem ehrenamtlichen Vorsitzenden Dr. Jürgen Heraeus sei Unicef wieder gut aufgestellt, "aber jetzt haben wir mit der Wirtschaftskrise und der Schreibmüdigkeit der Menschen zu kämpfen", so der leiter der Arbeitsgruppe.

Gerade hat die Mönchengladbacher Gruppe die neuen Frühjahrs- und Oster-Grußkarten geordert. Wer eine Packung Motivkarten kauft, kann laut Rentrop sicher sein, dass über 80 Prozent des Erlöses in Projekte fließen, die Kindern in Not helfen. In über 150 Ländern arbeite Unicef daran, die Lebensbedingungen der Kinder zu verbessern, und sorgt für eine bessere medizinische Versorgung und ausreichende Ernährung, für sauberes Trinkwasser und Bildung. Aktuell startet das Hilfswerk Aktionen gegen Kinderarbeit und gegen Kinderprostitution. Auch wenn Unicef im Zuge der Affäre das Spendensigel verlor, "unsere Spendenquittungen werden immer noch vom Finanzamt anerkannt", versichert Rentrop.

Laden wieder öfter geöffnet

Trotz der Nackenschläge sind die Mitarbeiter der Unicefgruppe Mönchengladbach noch mit Herzblut bei der Sache. Dietrich Rentrop hält sich an das Obama-Motto "Yes, we can." Immerhin: Das Frühjahrsgeschäft sei verheißungsvoll angelaufen. Vielleicht liegt das an den neuen geschmackvollen Motiven. Und so wollen die engagierten Mitarbeiter ihren kleinen Laden an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheydt ab März auch wieder an mehreren Tagen öffnen. Wann? Dienstags und freitags von 16 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 13 Uhr.

(RP)
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