Mönchengladbach Ungelöste Fragen rund um die Umweltzone

Mönchengladbach · Wie groß soll die von der Bezirksregierung geforderte Umweltzone sein? Wo sollen ihr Grenzen verlaufen? Wohin sollen die Verkehrsströme verlegt werden? Und wie sollen Zulieferer in die Gewerbegebiete gelangen, die innnerhalb der Umweltzone liegen?

Der Umweltausschuss sah sich gestern mit vielen ungelösten Fragen konfrontiert. Sicher ist, es muss auf jeden Fall etwas geschehen.

An den beiden Messstellen — Friedrich-Ebert-Straße und Aachener Straße — wurden Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte nach der Bundesimmissionsschutzverordnung registriert. Die Toleranzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid sind weit überschritten. In der kommenden Woche muss die Verwaltung der Bezirksregierung Vorschläge zur Verbesserung der Werte vorlegen.

Den Vorwurf aus den Reihen der CDU, die Verwaltung habe die Politik viel zu lange nicht einbezogen, parierte Umweltdezernent Bernd Kuckels, indem er den Schwarzen Peter weiter reichte. Die Bezirksregierung sei der Verzögerer gewesen. "Wir können nur Vorschläge machen, deren Wirksamkeit wir aus eigenen Kräften gar nicht bewerten können", sagte Kuckels. "Die Ergebnisse werden uns letztendlich von der Bezirksregierung diktiert."

Er zeigte die vielschichtige Problematik auf: "Wir arbeiten intensiv am Verkehrsentwicklungsplan, am Lärm- und am Klimaschutz." Alle Faktoren müssten bei der Einrichtung der Umweltzone eine Rolle spielen. Und da sei es wenig hilfreich, wenn beispielsweise Lastwagen nicht mehr durch die Friedrich-Ebert-Straße fahren, statt dessen über die Gartenstraße umgeleitet werden. "Dann werden wir das Feinstaub-, Stickstoffdioxid- und Lärmproblem lediglich von einer Straße in die andere verlagern."

Die Frage sei letztendlich, wie die Umweltzone dimensioniert werden soll, damit ihre Wirkung nicht verpufft. "Je weiter die Alternativstraße gelegen ist, umso schneller missachten die LkW-Fahrer das Verbot und fahren letztendlich doch wieder durch die Umweltzone, um Umwege zu umgehen", mutmaßte der Umweltdezernent. "Da riskiert der eine oder andere mal ein Knöllchen, das rechnet sich unter dem Strich."

Umweltdezernent Bernd Kuckels sieht die Problematik in einem umfassenden Zusammenhang. "Wir wollen einen Luftreinhalteplan, der das Ziel mit entsprechend wirksamen Maßnahmen — und zwar auf die örtlichen Gegebenheiten maßgeschneidert — klar erreicht. Wir müssen aber auch die Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigen." Ende des Jahres oder zu Beginn des kommenden soll die Umweltzone kommen.

(RP)
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