Mönchengladbach Umweltzone: 8500 Fahrzeuge neu betroffen

Mönchengladbach · Ab 1. Juli gelten verschärfte Regeln: Autos und Lkw mit gelber Plakette dürfen dann nicht mehr in die City. Die Änderung betrifft mehr als fünf Prozent der Fahrzeuge. Mehr Kontrollen als bisher sind allerdings nicht geplant.

 Noch dürfen in Mönchengladbach Fahrzeuge mit gelber Plakette in die Umweltzone fahren. Ab 1. Juli ist dies dann nur noch Kfz mit grünem Aufkleber gestattet.

Noch dürfen in Mönchengladbach Fahrzeuge mit gelber Plakette in die Umweltzone fahren. Ab 1. Juli ist dies dann nur noch Kfz mit grünem Aufkleber gestattet.

Foto: Woitschützke

Anderthalb Jahre nach der Einführung der Umweltzone in Mönchengladbach tritt am 1. Juli 2014 eine Verschärfung ein. Wer ab diesem Tag mit einer gelben Plakette in den Innenstadtbereich fährt, riskiert eine Geldbuße in Höhe von 40 Euro und einen Punkt beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg. Die Änderung betrifft in Mönchengladbach 8553 Kfz — das sind 5,4 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge.

Ab dem Stichtag 1. Juli sind jedoch keine stärkeren Kontrollen geplant, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Auch die Polizei hat keine Schwerpunktaktionen vorgesehen. Die Politessen des Ordnungsamts sowie die Polizisten überprüfen im Rahmen der üblichen Kontrollen, ob Fahrzeuge mit der korrekten Plakette gekennzeichnet sind. In den vergangenen Monaten gab es einige Verstöße: 2013 ahndete die Stadt insgesamt 4410 Vergehen. Nach Einschätzung der Polizei ist der Großteil der Verkehrsteilnehmer aber mit der Umweltzone vertraut. "Sie wird angenommen, die Leute halten sich überwiegend daran", sagte ein Polizeisprecher.

Die Umweltzone wurde eingeführt, um die Luftqualität in der Innenstadt zu verbessern. Festgelegt sind die Maßnahmen im Luftreinhalteplan Mönchengladbach, der 2012 von der Bezirksregierung verabschiedet wurde. Dieser beinhaltet auch ein Durchfahrtsverbot für Lkw. So dürfen bis auf den Anlieferverkehr Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht nicht auf der Aachener Straße zwischen A 61 und Monschauer Straße sowie auf der Friedrich-Ebert- und der Bismarckstraße unterwegs sein. Anwohner haben in der Vergangenheit beklagt, dass es immer wieder zu Verstößen gekommen ist.

Seit der Einführung der Maßnahmen registrierten die Messstationen im Stadtgebiet weniger Grenzwertüberschreitungen. Die drei Stationen an der Friedrich-Ebert-Straße, an der Düsseldorfer Straße und in Rheydt zeichneten im vergangenen Jahr weniger Grenzwertüberschreitungen auf als 2012. Jedoch werden die Feinstaubwerte nicht nur durch den Verkehr beeinflusst, sondern hängen auch vom Wetter ab. Veränderungen sind auch bei den zugelassenen Fahrzeugen zu beobachten: Im Vergleich zum Januar 2011 gibt es aktuell 2500 Kfz weniger, die mit einer gelben Schadstoffplakette gekennzeichnet sind.

Neben Mönchengladbach existieren auch in anderen Großstädten der Region Umweltzonen. So dürfen in Düsseldorf, Neuss und Köln ebenfalls ab dem 1. Juli dieses Jahres nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in die Innenstadt fahren. In Krefeld gilt diese Regelung bereits seit dem 1. Juli 2012. 5100 Verstöße registrierte die Stadt, die mit 230 000 Einwohnern etwas kleiner ist als Mönchengladbach, im ersten Jahr nach der Einführung der verschärften Umweltzone.

Nur ein geringer Teil von Fahrzeugen ist von der Umweltzone nicht betroffen. Dazu gehören zum Beispiel Oldtimer, Motorräder und Trikes sowie land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen. Auch Fahrzeuge, mit denen Schwerbehinderte fahren oder gefahren werden, sind von der Regelung ausgenommen. Beim Straßenverkehrsamt kann zudem bei einem sozialen Härtefall eine Ausnahme beantragt werden, wenn bestimmte Gründe das Befahren der Umweltzone nötig machen.

(RP)
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