Mönchengladbach Überraschungen zum Jubiläum

Mönchengladbach · "De Räuber" begeisterten im Festzelt die Geistenbecker Schützen. An ihrer Spitze stehen der König und seine drei Kinder.

 In Geistenbeck werden viele Kinder mit der Schützentradition groß. Die Jungen lernen von den Erwachsenen. Das ist nicht nur bei der Parade so. Die Kinder von Schützenkönig Stephan Horn machen es auch.

In Geistenbeck werden viele Kinder mit der Schützentradition groß. Die Jungen lernen von den Erwachsenen. Das ist nicht nur bei der Parade so. Die Kinder von Schützenkönig Stephan Horn machen es auch.

Foto: Jörg Knappe

Für die Geistenbecker Sebastianus-Bruderschaft ist dieses Fest ein ganz besonderes: Der Schützenverein feiert sein 125-jähriges Bestehen. Zwar haben die Schützen dieses Jubiläum nicht groß beworben oder mit besonderen Aktionen begleitet, aber ein Geschenk hat der Vorstand seinen Mitgliedern und dem Ortsteil Geistenbeck dann doch gemacht: Am Freitagabend hat die bekannte Karnevalsband "De Räuber" eine ganze Stunde lang im Festzelt am Stapper Weg gespielt. "Das Zelt war sehr voll, und alle haben gesungen, getanzt und geschunkelt", erzählt Pressewart Rolf Wateler begeistert. Über gute Kontakte konnte die beliebte Band nach wenigen Anrufen für den Abend organisiert werden, und die Zeltgäste konnten für nur 9 Euro Eintritt das einstündige Konzert miterleben. Starallüren gab es bei den Räubern überhaupt nicht. "Die haben sich unter uns gemischt, und wir konnten sogar zusammen Fotos machen", erinnert sich Schützenkönig Stephan Horn.

Nicht nur das Konzert der Räuber wird Horn in sehr guter Erinnerung bleiben, auch sonst erlebt er das Schützenfest in diesem Jahr in einer besonderen Weise, denn seine drei Kinder sitzen mit ihm auf dem Thron. Mike Horn ist Prinz, Rene Horn ist Schülerprinz, und seine Tochter Jennifer ist Ritter. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn man alle bei sich hat", sagt Horn. Der Schützenkönig berichtet, dass ihm und seiner Familie die Schützentradition sehr wichtig sei, seine Kinder seien von Anfang an damit groß geworden. Und überhaupt seien in der Geistenbecker Sebastianus-Bruderschaft Tradition, Freundschaft und Familie hoch angesehene Werte. "Ohne diesen großen Zusammenhalt wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen, dass so ein Verein seit 125 Jahren besteht", meint Wateler. Zu diesem Anlass haben sogar acht Spielleute des im vergangenen Jahr aufgelösten VSG Geistenbeck ihre Instrumente noch einmal hervor geholt. In den vergangenen 125 Jahren ist bei den Geistenbecker Schützen einiges passiert, besonders in puncto Gleichberechtigung. Hier haben sich die Schützen frühzeitig modernisiert und schon seit 1981 Frauen aufgenommen. Unter den 200 Mitgliedern sind 70 Frauen, bei den aktiven Mitgliedern gibt es 72 männliche und 44 weibliche. Über diese gute Verteilung freut sich Wateler ganz besonders, und er hält diese Entwicklung für sehr wichtig. Da ist es auch passend, dass Wateler sein Amt des Pressewarts an eine Frau weitergeben wird. Sonja Wolff, seit zwei Jahren als Marketenderin dabei, wird zurzeit in die Aufgaben eines Pressewartes eingearbeitet. "Ich bin noch ein Jahr seine Praktikantin", sagte sie lachend. "Ich fotografiere und schreibe gerne, da ist dieses Amt doch passend für mich."

Auszeichnungen gab es auch: Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Monika Bensberg, Heinz Fischermann und Josef Kellers geehrt, für 40 Jahre Guido Jansen, Hermann Josef Merbecks, Klemens Schlossmann und Manfred Drathen. Das Ehrenkreuz des Sports in Bronze erhielt André Mörs, die Frauenbroschen in Silber gingen an Marion Dahners und Petra Kuhlen.

Den Hohe Bruderschaftsorden bekam Kai Kuhlen und das Sankt-Sebastianus-Ehrenkreuz Thomas Reichert.

(RP)
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