Mönchengladbach Überlebenstraining bei Borussia

Mönchengladbach · Von Fußball braucht man Borussias Nachwuchs-Trainern nicht mehr allzu viel zu erzählen. Darum ging es auch gar nicht, als am Freitagabend etwa 40 Trainer, Betreuer und Physiotherapeuten ein nicht minder wichtiges Training mitmachten. Im Presseraum des Stadions schulten der internistische Mannschaftsarzt Borussias, Dr. Heribert Ditzel, und Dr. Klaus Kretzer vom Krankenhaus Neuwerk die Borussen im Umgang mit Defibrillatoren. Jenes Gerät, das bei Herzversagen oder Kammerflimmern Leben retten kann. Mit dem Herztod des spanischen Fußball-Profis Antonio Puerta vor drei Wochen hat das nichts zu tun. „Das ist ein trauriger Zufall“, sagte Borussias Nachwuchs-Direktor Max Eberl.

Trotzdem: Herzversagen kommt auch bei Fußballern vor. Dafür hat Borussia nun zwei neue mobile Laien-Defibrillatoren – zusätzlich zu den Geräten, die ohnehin schon da sind. Ein neues Gerät begleitet nun permanent die U23 in der Oberliga – wie schon die Profis seit Jahren. „Ich finde es wichtig, dass man so etwas dabei hat“, sagte U23-Trainer Horst Wohlers. Der zweite neue Defibrillator ist direkt an den Trainingsplätzen verfügbar. „Ich habe so etwas noch nie benutzt“, sagte U19-Trainer Uli Sude. Jedenfalls wissen sie jetzt, wie es funktioniert. „Es ist leichter, als einen Videorecorder zu bedienen“, sagte Dr. Klaus Kretzer. „Man muss nur den Deckel öffnen und genau das tun, was die Stimme sagt.“ Zusätzlich versorgten die Mediziner ihre Schüler mit den neuesten Erkenntnissen der Ersten Hilfe. An zwei Puppen führten sie die lebensrettenden Maßnahmen vor. Bis zum späten Abend trainierten die Borussen. „Aber ich hoffe, dass nie so ein Fall eintritt“, sagt Uli Sude.

(RP)
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