Prozess in Mönchengladbach Trio wegen Drogenschmuggels vor Gericht

Mönchengladbach · Wegen Drogenschmuggels und Handels mit Rauschgift in 38 Fällen müssen sich jetzt drei Mönchengladbacher vor der Zweiten Strafkammer verantworten.

Sowohl der 40-jährige Angeklagte und seine 32 Jahre alte Freundin als auch der 44-jährige Mitangeklagte werden aus Untersuchungs- und Strafhaft in den Gerichtssaal gebracht. Die drei Junkies, die seit Jahren Heroin und andere Drogen konsumierten, sitzen nebeneinander hinter ihren Anwälten. Die Anklage bestreitet das Trio nicht.

Bereitwillig machten die drei am Dienstag Angaben zum Lebenslauf. Dabei schilderten sie erschreckende, aber auch sich ähnelnde jahrelange Drogenkarrieren. Angefangen hatten sie meistens mit Amphetaminen auf Wochenend-Partys. Gekifft wurde an den Wochentagen, so die drei nahezu übereinstimmend. Später gerieten sie an Heroin. So erinnerte sich der 40-Jährige, der als gelernter Stuckateur auch als Drogensüchtiger immer gearbeitet hatte.

Gedealt habe er dann, als er als selbstständiger Unternehmer scheiterte und schwarz arbeitete. Schuld sei sein Vater, der habe ihn um seine Firma betrogen. Mit Entgiftungen, Therapien und Teilnahme am Methadonprogramm habe er immer wieder vergeblich versucht, die Drogensucht zu bekämpfen. Auch zusammen mit der mitangeklagten Freundin sei ihm das nicht gelungen. Rückfälle habe es vor allem nach persönlichen Schicksalsschlägen gegeben, gab der 40-Jährige ohne weiteres zu.

Auch der 44-jährige Mitangeklagte hatte versucht, mit Entgiftungen und Teilnahme am Methadonprogramm vom Heroin loszukommen. Nach dem Tod seiner Eltern sei er dann völlig abgestürzt: "Ich habe angefangen zu spritzen. Und dann habe ich die Straftat begangen, warum ich hier sitze".

Sie habe beim Verpacken der Droen geholfen und einmal in Holland beim Lieferanten angerufen, gab die 32-jährige Frau am Dienstag zu. Therapiebereit gaben sich am Ende alle drei. Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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