1964 Tränen bei der Hymne

1964 · Martha Hoffmann war 23, als sie 1964 an den Olympischen Spielen teilnahm. Damals reiste sie mit der deutschen Nationalmannschaft der Schwimmer nach Tokio.

 Schwimmerin Martha Hoffmann war 23 Jahre alt, als sie 1964 an den Olympischen Spielen teilnahm.

Schwimmerin Martha Hoffmann war 23 Jahre alt, als sie 1964 an den Olympischen Spielen teilnahm.

Foto: Christian Spolders

"Ein tolles Land, wo jeder uns mit einem Lächeln begrüßt hat", erinnert sie sich. Nur ein wenig übervölkert vielleicht. "Diese Menschenmassen war ich aus Gladbach nicht gewohnt."

Vier Wochen vor den Spielen in Japan, bei denen insgesamt 5151 Athleten aus 93 Ländern und in 19 Sportarten dabei waren, gab es eine Vorausscheidung für die Flugtickets nach Asien. Obwohl Martha Hoffmann, zuvor unter ihrem Geburtsnamen Bongartz, in der deutschen Spitze mitgeschwommen ist, kam ihr die Qualifikation für die Spiele 1964 wie ein Wunder vor. "Die DDR-Schwimmer waren richtige Brecher", sagt sie. "Da hatte man eigentlich gar keine Chance zu gewinnen." Vier Jahre zuvor scheiterte sie noch bei der Relegation für die Olympischen Spiele in Rom an den Schwimmern aus dem Osten. Diesmal nicht.

"Wir waren schon im Jahr zuvor bei den Vor-Olympischen Spielen in Japan, aber bei den richtigen Spielen war alles noch größer." Und aufregender. "Ich hatte immer wahnsinniges Lampenfieber", sagt die Odenkirchenerin, die im Zwischenlauf über 200 Meter Brust auf Platz fünf landete und ausschied. Als während der Spiele die deutsche Nationalhymne aus den Lautsprechern ertönte, war "ich total ergriffen. Mir liefen die Tränen über die Wangen, so ein einmaliges Gefühl war das." Einmalig blieben auch ihre Olympischen Spiele. Zwei Jahre später beendete Martha Hoffmann ihre Schwimm-Karriere.

(RP)
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