Mönchengladbach Traditionslokal St. Vith wird am 26. August zwangsversteigert

Mönchengladbach · Die Gladbacher Bank hat die Versteigerung beantragt. Der Wert des Gebäudes wird auf über eine halbe Million Euro geschätzt. Es gibt aber Sanierungsbedarf.

Mönchengladbach: Das St. Vith früher und heute
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Mönchengladbach: Das St. Vith früher und heute

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Die in den vergangenen Jahren wechselvolle Geschichte der Traditionsgaststätte St, Vith ist um eine traurige Episode reicher: Im August wird es zwangsversteigert. Der Versteigerungstermin vor dem Amtsgericht Mönchengladbach findet am Dienstag, 26. August, um 9.30 Uhr statt. Der Verkehrswert des Gebäudes wird auf 571000 Euro inklusive Inventar festgesetzt. Beantragt hatte die Zwangsversteigerung die Gladbacher Bank.

"Was derzeit mit dem St. Vith am Alten Markt geschieht, das tut sehr weh", hatte Günther Claßen, der Eigentümer der Immobilie, zuletzt noch gesagt - damit jedoch das Insolvenzverfahren des Pächters gemeint. Dieser hatte im April nach nicht einmal drei Jahren den Betrieb abmelden müssen. Zunächst hatte der Insolvenzverwalter versucht, den Betrieb zu sichern und das Geschäft weiter geöffnet. Doch eine genaue Analyse der Situation zeigte, dass eine dauerhafte Fortführung der Gaststätte mangels ausreichender Rentabilität nicht möglich war. Ende Mai war die Traditionsgaststätte am Alten Markt daraufhin endgültig geschlossen worden.

Günther Claßen hatte in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, das Gebäude zu verkaufen, jedoch ohne Erfolg. Nun wird ihm diese Entscheidung aus der Hand genommen.

Das St. Vith ist eines der ältesten Gebäude Gladbachs, seine Ursprünge sollen bis zu 1000 Jahre zurückreichen. Das Gebäude steht daher auch unter Denkmalschutz. Für Käufer macht dies die Sache nicht leichter. Denn sie müssen sich bei sämtlichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen mit der Denkmalbehörde abstimmen. Und das wird nötig sein. Denn obwohl das Innere des Gebäudes beim Pächterwechsel renoviert wurde, ist der Zustand des Gebäudes laut einem Gutachter nur durchschnittlich. So sei an der Außenfassade an mehreren Stellen der Putz aufgeplatzt und rissig. Auch die Holz-Oberböden im Inneren müssten überarbeitet werden. Die Kosten schätzt der Gutachter auf rund 30 000 Euro.

Trotzdem sieht der Gutachter für das Haus - auch aufgrund der guten Lage - eine Zukunft. Jährlich ließe sich ein Netto-Umsatz von 450 000 erzielen, schätzt der Gutachter, der daraus eine Pacht von monatlich 3750 Euro ableitet.

(RP)
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