Mönchengladbach Trabrennverein droht die Auflösung

Mönchengladbach · Schockierte Gesichter auf der Mitgliederversammlung des Trabrennvereins: Der Vorstand trat geschlossen zurück, und bislang ist nicht klar, ob es einen Nachfolger geben wird. Sollte dieser bis zu den anberaumten außerordentlichen Mitgliederversammlungen am 13. Februar um 18 und 19 Uhr nicht gefunden sein, hätte dies die Auflösung des Vereins zur Folge.

"Wir sind müde", begründete der ehemalige Vorsitzende Heinrich Gentz die Entscheidung, "und wissen aus der aktuellen Situation keinen Ausweg." Die Insolvenz und der damit verbundene Existenzkampf hätten die Beteiligten "geschlaucht".

Der Verein hatte 2007 mit Umsatzeinbußen von rund 685 000 Euro gegenüber dem Vorjahr zu kämpfen, die unter anderem mit der Reduzierung der Rennen einhergehen. Die Außenstände schätzt Gentz zudem auf etwa 20 000 Euro. Hinzu kämen weitere Forderungen in Höhe von 40 000 Euro. Zudem kämpfen ehemalige Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht immer noch um Wiedereinstellung — heute werden Prozesse in Düsseldorf und Mönchengladbach fortgesetzt.

Bekommen die Kläger Recht, könnte dies den Trabrennverein — und im schlimmsten Fall auch den neuen Förderverein — vor zusätzliche Probleme stellen. Denn dann müssten sie den Klägern bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses Ende Mai weiter Gehalt zahlen.

Doch an aufgeben denken die Gladbacher nicht. Die Traber halten zusammen und wollen sich auch aus dieser prekären Situation befreien. "Dafür lieben wir diesen Sport zu sehr", sagt die ehemalige zweite Vorsitzende, Maren Hoever. Die Gladbacher kämpfen für den Fortbestand des Trabrennsports — egal wie. Als erste Reaktion traten viele Mitglieder des Trabervereins bereits dem Förderverein bei. Dieser richtet künftig die Rennen aus.

(RP)
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