Mönchengladbach Trabrennsport in Gladbach noch einmal gerettet

Mönchengladbach · Der Hauptsponsor stockt sein Engagement auf und stopft die Finanzlücke. Der erste Renntag ist bereits am Montag.

Hinter Werner Pietsch liegen ereignisreiche Tage. "Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben, die Ereignisse haben sich wirklich überschlagen", sagt der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Rheinischen Rennsports aufgekratzt. Mausetot schien der ohnehin darbende Trabrennsport in Mönchengladbach zu sein, nachdem das Landesumweltministerium dem Vorsitzenden Ende des vergangenen Jahres kurzerhand mitteilte, dass es künftig keine Zuschüsse aus der staatlichen "Spiel 77"-Lotterie mehr geben würde.

132 000 Euro im Jahr fehlten Pietsch so — Geld, das für den Jahresetat gebraucht wird. "Wir hätten den Verein dichtmachen müssen", sagt der Vorsitzende. Und damit hätten die Pläne, aus dem Trabrenngelände ein Gewerbegebiet zu machen, neuen Auftrieb erhalten.

Dieses Szenario scheint erst mal abgewendet. Denn der Hauptsponsor der Trabrennbahn, die WinRace Pferderennen Vermarktungsgesellschaft, hat sein Engagement ausgeweitet — und die finanzielle Lücke komplett gestopft. "So können wir auch im 120. Jahr unseres Bestehens Trabrennen in Mönchengladbach anbieten", sagt Pietsch. "Wir sind der Familie Herz, der das Unternehmen gehört, sehr dankbar."

Plötzlich ging alles ganz schnell: Auf dem kurzen Dienstweg erhielt der Verein die notwendige Totalisatorgenehmigung, ohne die auf der ältesten Trabrennbahn Deutschlands gar keine Wetten angenommen werden dürfen. Und so kann bereits am Montag (18.30 Uhr) der erste Renntag des Jahres stattfinden. Neun weitere sollen bis Ende Oktober folgen.

Es ist ein etwas abgespecktes Programm im Vergleich zum Vorjahr, als 13 Renntage auf dem Programm standen, einige jedoch wegen eines Sturmschadens, schwindender Meldezahlen und plötzlichen Wintereinbrüchen ausfielen. Solch kurzfristige Absagen sollen sich nicht mehr wiederholen. "Für den 11. März haben wir bereits über 100 Pferde am Start und können zehn Rennen anbieten", sagt Pietsch erfreut.

Mitte des Jahres könnte sich der Verein über einen weiteren Geldsegen freuen. Denn bis dahin könnte die geplante Änderung des Gesetzes zur Besteuerung von Sportwetten weit genug gediehen sein, um den Verantwortlichen an der Niersbrücke erneute Festtage zu bescheren — kalkuliert wird mit einer Summe von rund 200 000 Euro im Jahr.

(RP/rl)
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