Mönchengladbach Toter Radler: Belohnung ausgesetzt

Mönchengladbach · Der tödliche Unfall an der Gladbacher Straße hat in der Bevölkerung tiefe Betroffenheit ausgelöst. Viele Hinweise helfen der Polizei bei der Suche nach dem Unglücksfahrer, der den lebensgefährlich verletzten Radfahrer zurückließ.

Das Schicksal des getöteten 26 Jahre alten Radfahrers bewegt die Öffentlichkeit. Nach dem Unfall mit anschließender Fahrerflucht sind bei der Polizei ungewöhnlich viele Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Gemeldet wurden sowohl verdächtige Beobachtungen als auch Firmen, die mit den Fahrzeugtypen "Mercedes Sprinter" oder "VW Crafter" häufig auf der Gladbacher Straße unterwegs sind, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen gestern.

"Die Berichterstattung in den Medien hat zu einer tiefen Betroffenheit in der Bevölkerung geführt, die sich sehr positiv auf das Hinweisaufkommen ausgewirkt hat", bestätigte auch Friedhelm Schultz, der die Ermittlungen leitet. Der Kriminalhauptkommissar hofft dadurch, den Fall schnell aufklären zu können.

Landeskriminalamt untersucht

Am vergangenen Mittwoch hatte ein Paar gegen 0.50 Uhr den lebensgefährlich verletzten Radfahrer am Straßenrand der Gladbacher Straße gefunden. Der 26 Jahre alte Radler aus Aachen war zuvor mit einem Auto kollidiert, dessen Fahrer sich nicht um das Unfallopfer kümmerte, sondern einfach seinen Weg fortsetzte. Der Radfahrer, der mit Helm und beleuchteten Tourenrad unterwegs war, erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Bei der Spurensicherung am Unfallort stellten die Polizisten später fest, dass es sich bei dem Unfallfahrzeug um einen Mercedes Sprinter oder VW Crafter handelt. Fahrzeugteile, die an der Unfallstelle sichergestellt wurden, konnten diesen Typen zugeordnet werden. Die Teile werden seit Frühjahr 2006 an diesen Fahrzeugen angebaut.

Die Farbe des flüchtigen Transporters steht noch nicht fest. Dies sollen erst die genauen Untersuchungen im Landeskriminalamt ergeben. Auch die Modellvariante des Mercedes Sprinter oder VW Crafter ist nicht bekannt. Es kommen offene Pritschen-Typen genau wie geschlossene Kasten-Varianten oder Kleinbusmodelle in Frage, so Theveßen.

Die Staatsanwaltschaft hat gestern eine Belohnung von 1500 Euro für Hinweise, die zur Identifizierung des Unfallflüchtigen führen, ausgesetzt. Trotzdem hoffen die Ermittler, dass sich der Unfallbeteiligte stellt, noch bevor sich das Netz endgültig um ihn zuzieht, um sein Gewissen zu erleichtern, aber insbesondere auch um seine Situation im anstehenden Strafverfahren zu verbessern.

Den Hinweisen von Zeugen wird auch am Wochenende nachgegangen, versichert die Polizei. Die Kommission ist unter der Telefonnummer 02161 290 erreichbar.

(RP)
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