Mönchengladbach Tillmann gibt SPD-Parteivorsitz ab

Mönchengladbach · Die ehemalige Landtagsabgeordnete will sich mehr um die Familie kümmern.

 Angela Tillmann scheidet als Parteivorsitzende aus.

Angela Tillmann scheidet als Parteivorsitzende aus.

Foto: Reichartz

Angela Tillmann legt ihr Amt als SPD-Parteivorsitzende im September aus beruflichen und persönlichen Gründen nieder. Die Sozialdemokraten werden beim Parteitag am 13. September eine neue Spitze wählen. Als aussichtsreichste Kandidatin gilt intern die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel, die nach Willen vieler die Parteiführung übernehmen soll. Führende Sozialdemokraten drängen darauf, dass ihr ein starkes Team zur Seite gestellt wird, das die SPD auf die Wahlen 2017 (Bund und Land) und 2020 (Kommunalwahl) vorbereitet.

Die bisherige Vorsitzende scheidet, wie sie selbst sagt, "schweren Herzens" aus. "Ich habe den möglichen Rückzug in den vergangenen Wochen intensiv überdacht und bin überzeugt, dass mein Entschluss richtig ist", sagte Tillmann gestern der RP. Sie sei beruflich sehr stark eingebunden - die 57-Jährige arbeitet als Sozialpädagogin bei der Stadt Düsseldorf - und möchte künftig häufiger bei ihrer Familie sein. Tillmann: "Meine Mutter ist 79 Jahre alt, und ich möchte mehr Zeit für sie haben. Parteiarbeit aber kostet viele Stunden. Wenn bei mir zuletzt alles ganz rund lief, klappte es gerade so, war aber auch schon auf Kante genäht. Aber oft lief eben nicht alles rund", sagt die ehemalige Landtagsabgeordnete.

Mit der Aufgabe des parteiinternen Spitzenamtes endet ihre Karriere in der SPD - zumindest vorläufig. Tillmann will es so: "Ich werde mich vermutlich nur noch für Projekte engagieren, die ich für gut halten und bei denen der Zeiteinsatz überschaubar ist." Der neue Fraktionschef Felix Heinrichs bedauert ihr Ausscheiden: "Sie hat dazu beigetragen, die SPD gut auf die Kommunalwahl vorzubereiten und es vielen Mitgliedern ermöglicht, sich aktiv in die Politik vor Ort einzubringen. Jetzt ist aber auch ein guter Zeitpunkt, sich neu aufzustellen. Wir brauchen ein Spitzenteam."

(RP)
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