Mönchengladbach Tierquäler knüpfen Schaf im Baum auf

Mönchengladbach · Schäfer Thomas Schrötter kann es immer noch nicht fassen: Seit vorletzter Woche töten Tierquäler seine Schafe auf zum Teil bestialische Art und Weise. Ein Tier wurde in einem Bottich erstickt, ein anderes fand er tot in einem alten Einkaufswagen, ein weiteres lag in einer Pfütze im ansonsten leeren Becken des alten Giesenkirchener Freibades.

Auch dieses Tier verendete kläglich. "Das Becken ist mit einem Zaun abgesichert. Jemand muss das Schaf da hineingeworfen haben", sagt Schrötter. Seit etwa vier Wochen weiden die Schafe auf dem Gelände des alten Freibades. Die Stadt stellte dem Schäfer den Bereich für seine Herde zur Verfügung. Etwa 240 Tiere sorgten anfänglich dafür, dass das Gras kurz gehalten wird. Doch die Herde wurde nach und nach kleiner.

Schon in der vorletzten Woche hatte Schrötter vier getötete Tiere gefunden. Als jetzt drei weitere hinzu kamen, alarmierte er die Polizei. Die fanden unter anderem ein Tier, das an einem Seil in einem Baum hing. Seit dem Wochenende ermitteln die Beamten wegen Tierquälerei in besonders schweren Fällen und außerdem wegen Diebstahls. Denn am Freitag verschwanden aus Schrötters Herde rund 20 Tiere. Ob sie ebenfalls gequält oder geschlachtet wurden, ist nicht bekannt.

Die Polizei warnt auf jeden Fall davor, das Fleisch der gestohlenen Tiere zu verzehren. Ihr Besitzer hatte sie erst vor kurzem mit einem Wurmkurmittel behandelt. Die Tiere dürften erst 58 Tage nach Behandlung mit dem Mittel geschlachtet werden. Das Veterinäramt teilte mit, dass bei vorzeitigem Verzehr des Schaffleisches Gesundheitsgefahren nicht auszuschließen seien.

Schon seit Längerem halten Schrötter und Bekannte Nachtwache auf dem Freibadgelände. Doch beim letzten Mal kamen die Täter tagsüber. Schrötter, der auch Hütehunde ausbildet, war zu diesem Zeitpunkt gerade in der Hundeschule.

(RP)
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