Themenforum in Mönchengladbach Miteinander über Kirche reden

Mönchengladbach · Die von Bischof Dieser angeregte „Heute bei dir“-Aktion initiiert Gespräche über die Zukunft der katholischen Kirche. Ein Themenforum in der Bischöflichen Marienschule stellt am Samstag erste Ergebnisse vor.

 Anne Embser (im Bild mit Ralf Mader von der Pressestelle des Bistums) ist Mitglied der Teilprozessgruppe „Schulen als Orte von Kirche“.

Anne Embser (im Bild mit Ralf Mader von der Pressestelle des Bistums) ist Mitglied der Teilprozessgruppe „Schulen als Orte von Kirche“.

Foto: Isabella Raupold

Die Mönchengladbacherin Anne Embser ist mittendrin im „Heute bei dir“-Prozess. „Mir ist Kirche wichtig und auch das Ehrenamt. Die Kirche muss sich der Wirklichkeit stellen, und das Bistum Aachen tut das mit diesem synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess“, betont die Mönchengladbacherin. Am kommenden Samstag wird sie sich am Themenforum „Den Menschen dienen“ beteiligen. Das Themenforum ist eingebunden in den „Heute bei dir“-Prozess und findet in der Bischöflichen Marienschule statt. Dort werden in Art eines World-Cafés Ergebnisse von Teilprozessgruppen in überschaubar großen Gruppen als Anregung für einen weiterführenden Austausch vorgestellt. Willkommen sind kirchennahe wie auch -ferne Personen von jung bis alt. Trotz der Bitte um eine Anmeldung ist auch die spontane Teilnahme möglich und erwünscht, versichert Ralf Mader von der Pressestelle des Bistums. Er betont die Absicht, so viele Leute wie möglich ins Boot zu holen und damit eine Vielzahl an Meinungen, Milieus und Hoffnungen.

In der Silvesternacht 2017 hatte Bischof Helmut Dieser für das Bistum Aachen zum synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei dir“ aufgerufen und damit zur intensiven Auseinandersetzung mit der Zukunft der katholischen Kirche eingeladen. In der momentanen Analysephase soll bis 2020 gesichtet werden, was sich im Bistum tut, was Menschen motiviert, sich für die Kirche einzusetzen, welche Themen für eine Veränderung wichtig sind. Auf die Analysephase sollen die Konzeptphase und 2021 die Umsetzung folgen. Der Gesprächs- und Veränderungsprozess bündelt verschiedene Kampagnen. Dazu zählte zum Beispiel im vergangenen Jahr die bischöfliche Einladung zum Gespräch beim „Meet and eat“ im Borussia-Stadion als einen von acht großen Veranstaltungsorten sowie „Küchengespräche“ mit dem Bischof. 13 Teilprozessgruppen wurden als Sammelbecken für ein buntes Meinungsspektrum gebildet, deren Ergebnisse in Themenforen diskutiert werden. Um die Gruppengrößen überschaubar zu halten, erfolgte eine anonymisierte Auswahl der Teilnehmer, zu denen auch Anne Embser zählt.

Als Vertreterin der Regionen Mönchengladbach/Heinsberg hat sich die zweifache Mutter und Vorstandsvorsitzende der katholischen Elternschaft Deutschlands im Bistum Aachen für das Thema „Schulen als Orte von Kirche“ entschieden. „Spiritualität und Glauben spielen auch heute eine wichtige Rolle. Nicht immer in Verbindung mit der Institution Kirche. Doch Kirche kann hier Orientierung bieten. Glaubensvermittlung in der Schule ist für viele Kinder die erste und oft auch einzige in ihrem Leben. Hier ist es wichtig, dass Kirche beteiligt ist“, erklärt sie ihre Beweggründe. Schwerpunktmäßig war sie in der Gruppe an der Entwicklung eines Fragebogens beteiligt, der sich an Schüler- und Lehrerschaft sowie Eltern richtet „Uns ist es wichtig, dass nicht nur die befragt werden, die sich bewusst für eine kirchliche Schule entschieden haben“, so Embser. Mit dem Verlauf der bisherigen Arbeit in der Teilprozessgruppe, für den die 51-Jährige einmal im Monat den Weg nach Stolberg bei Aachen auf sich nimmt, ist sie hoch zufrieden. „Es wird nicht unterschieden, ob wir hauptberuflich oder ehrenamtlich beteiligt sind. Wir diskutieren durchaus kontrovers, aber immer nah an der Sache und sehr konstruktiv“, versichert die Diplom-Kauffrau. Für sie steht fest, dass sie sich auch „gerne“ an der nächsten Phase beteiligen wird.

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