In 40 Tagen um die Welt Mönchengladbacher will mit Schiff die schnellste Weltumrundung schaffen

Düsseldorf · Mit ihrem Schiff „The Fast One“ wollen der Mönchengladbacher Joachim Pihl und sein Team die schnellste Weltumrundung aller Zeiten schaffen. 40 Tage planen sie dafür ein. Noch bis Sonntag sind sie mit ihrem Projekt auf der Boot zu Gast.

Andreas Brensing (l.), Joachim Pihl (M.) und Frank Hartmann planen die schnellste Weltumrundung aller Zeiten.

Andreas Brensing (l.), Joachim Pihl (M.) und Frank Hartmann planen die schnellste Weltumrundung aller Zeiten.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In 40 Tagen mit einem Schnellboot um die Welt: Das ist das Ziel von Joachim Pihl und seinem Team. Die schnellste Weltumrundung aller Zeiten soll mit einem eigens dafür entworfenen Schiff gelingen. „The Fast One“ heißt das Projekt, an dem Initiator Pihl, Bundespolizist aus der Nähe von Mönchengladbach, und seine Mitstreiter, darunter Ingenieure, Wissenschaftler und eine Wettkampfpsychologin, seit mehr als zwei Jahren arbeiten. Erstmals präsentieren sie es auf der Wassersportmesse Boot in Düsseldorf der Öffentlichkeit – und potentiellen Sponsoren.

Das Schiff, ein Rennkatamaran mit Tragflügeltechnologie, gibt es nämlich noch nicht. Das Design steht zwar, bislang wurde es aber nicht gebaut, sagt Frank Hartmann, der bei „The Fast One“ für das Marketing verantwortlich ist. Rund acht Millionen Euro, schätzt Hartmann, wird das Schiff kosten, das ganze Projekt inklusive Trainingsphase und Missionskosten zwischen zwölf und 15 Millionen Euro. 2021 soll der Weltrekordversuch starten, die Route soll unter anderem durch den Suez- und den Panamakanal führen.

Für Pihl geht mit dem Projekt ein lange gehegter Traum in Erfüllung. „Eigentlich wollte ich immer zur See fahren“, sagt der 46-Jährige. Doch dann ging er zur Bundespolizei – und betreibt das Projekt nun in seiner Freizeit. Das geht auch den anderen Beteiligten so, unter anderem Schiffsbauingenieur Hans Gerd Gerdsen, der das Rennboot entworfen hat, und Andreas Brensing, Kapitän bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Brensing ist für die Sicherheit zuständig – und den sozialen Aspekt des Projekts. „Nach dem Weltrekordversuch soll das Rennboot der Seenotrettung zur Verfügung gestellt werden“, sagt Brensing. Denn das Schiff sei auch besonders sicher, liege ruhig im Wasser und habe spezielle Technik an Bord, um Hindernissen auszuweichen. Auch eine Verwendung als schnelle Fähre oder Patrouillenboot sei daher möglich.

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Bis zu 45 Knoten pro Stunde soll das Schiff schaffen. Das Besondere: Diese Geschwindigkeit soll das Schiff auch über lange Strecken halten können, wie Frank Hartmann erklärt. 42.000 nautische Meilen müssten zurückgelegt werden, derzeit stehe der Weltrekord bei 63 Tagen. „Ein epochaler Sprung“, sagt Pihl. Möglich wird das durch einen besonderen Auftrieb, der durch eine Luftansaugung im vorderen Bereich des Schiffes besonders dynamisch ist. Noch ist nicht klar, wo das Schiff gebaut werden soll – aber das Team hofft, vielleicht schon auf der Boot eine passende Werft zu finden. „Bisher ist die Resonanz viel besser als erwartet“, sagt Pihl, „sowohl von Besuchern als auch von Herstellern und Fachleuten.“

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