Mönchengladbach Taiwanesen übernehmen Monforts- Werkzeugmaschinen nach Insolvenz

Mönchengladbach · Die Anderson Industrial Corporation mit Hauptsitz in Taiwan steht als Käufer der insolventen A. Monforts Werkzeugmaschinen GmbH fest. Voraussichtlich noch im August werden alle Vermögenswerte des Werkzeugmaschinenherstellers auf den Erwerber übertragen. "Wir freuen uns, in der Anderson Group einen Investor gefunden zu haben, unter dessen Dach Monforts perfekt passt", sagt Insolvenzverwalter Emil Rinckens von der Sozietät FRH Fink Rinckens Heerma Rechtsanwälte Steuerberater. "Als Entwickler und Hersteller von CNC-gesteuerten Präzisionsbearbeitungsmaschinen kann Anderson sein Produktportfolio mit der erstklassigen Technologie von Monforts perfekt ergänzen."

Das ist schön und gut für Anderson, für Gladbach hat eher Folgendes Vorrang: Marke und Betrieb von Monforts werden eigenständig fortgeführt, auch der Konstruktionsbereich bleibt erhalten, was lange in der Schwebe war. Und: Immerhin zwei Drittel der verbliebenen Belegschaft - 52 Mitarbeiter - werden von Anderson übernommen. "Wir sehen einen erheblichen Wert in dem enormen Konstruktions-Know-how des Unternehmens, der extrem hohen Zuverlässigkeit der Maschinen und der Genauigkeit der Zerspanung", teilt Anderson-Chairman Johnny Liao mit. "Alle befragten Kunden - teilweise mit über 20 Jahren Erfahrung - haben uns bestätigt, dass die Monforts-Maschinen stets zuverlässig funktionieren, wenn Wartung und Service regelmäßig und fachmännisch vorgenommen werden."

Dem Abschluss waren lange und offenbar auch zähe Verhandlungen vorausgegangen. Monforts - das im Monforts-Quartier sitzt, mit diesem geschäftlich jedoch nicht verbunden ist - hatte im Herbst 2014 zum zweiten Mal nach 2010 Insolvenz angemeldet, nachdem sich der russische Investor zurückgezogen hatte. Und zum zweiten Mal nach 2010 war es an Emil Rinckens, das Traditionsunternehmen aus dem Gröbsten rauszuholen. ""Wir haben Monforts dank gemeinsamer Anstrengungen von Belegschaft, Betriebsrat, Banken, Kunden, Lieferanten, Gewerkschaft, Gläubigerausschuss und Insolvenzgericht erfolgreich restrukturiert. Damit erhält das Unternehmen eine neue Chance, sich am Markt zu behaupten", sagt er. Ab sofort solle Monforts von der Wachstumsstrategie profitieren, die Anderson mit dem Kauf vorantreibt. Die börsennotierten Taiwanesen unterhalten bereits einen Produktionsstandort in Detmold und sind mit Standorten in Nord- und Südamerika international aufgestellt.

(RP)
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