Hochschule Niederrhein Die Kleider für den Bundespresseball
Öl und Fische: „MEERwert“ von Julia Scheele
Das Kleid thematisiert die Meeresverschmutzung. Das Cape zeigt Ölschlieren auf Wasser, das Kleid gesunde und tote Fische – als Folge der Ölverschmutzung. Scheele möchte zeigen, dass unser Konsum eine ernstzunehmende Bedrohung für viele Lebewesen herbeiführt. Ihr Design erstellte sie mit einem Sublimationsdruck, einer Technik, mit der sich fast abwasserfrei drucken lässt, weil sie Trocknungs- und Reinigungsprozesse überflüssig macht.
Die Kreation „Back to nature“ von Marina Miller
Das Kleid besteht aus Seide und Fasern aus Recyclingpolyester. Als Inspirationsquelle gibt Marina Miller das Meer, die Wellen und Perlmutt an. Das Kleid soll Zeitlosigkeit ausstrahlen und damit im Kontrast zum schnelllebigen Modewandel stehen. Das Besondere: Im Stoff sind sogenannte „elektrolumineszente“ Kabel eingearbeitet. Eine Batterie liefert den Strom. Solche Fasern werden heute auch in der Automobil- und der Möbelbranche verwendet.
Ein Statement: „Feel the Ocean“ von Katalin Keresztes
Das Kleid greift laut der Designerin das Problem der Meeresverschmutzung auf. Es zeige außerdem, dass es möglich sei, umweltfreundliche und nachhaltige Abendmode auf den roten Teppich zu bringen. Der Entwurf ist mit einem „Zero Waste“-Schnittbild entstanden. Für den Schnitt wurden also alle Textilien gänzlich genutzt, es entstand kein Abfall. Weil sowohl der Oberstoff als auch das Futter bedruckt wurden, kann das Kleid beidseitig getragen werden.
Mit Stickerei: „Der Tod in Venedig“ von Nora Sproten
Das Kleid soll an das Venedig zu seiner Blütezeit im 15. Jahrhundert erinnern und gleichzeitig den Schutz des Unesco-Weltkulturerbes anmahnen. Die Designerin beschreibt die Stadt Venedig als Opfer der Touristenhorden, der Druckwellen der Kreuzfahrtschiffe und des ansteigenden Meeresspiegels. Nur durch ein Umdenken könne die Kultur und der Lebensraum dort bewahrt werden. Das Kleid besteht aus Baumwollsamt, Seide und Stickerei.
„Knitted Wool Couture“ von Maia Kesseler und Caroline Liehr
Das Kleid besteht zu einhundert Prozent aus nachhaltiger Merinowolle, kombiniert mit Lurex-Effektgarn. Dieses spezielle Garn enthält metallisierte Fasern und bringt das Abendkleid deshalb zum Schimmern. Die Robe entstand bereits 2012 und wurde außerhalb des internen Hochschul-Wettbewerbs von der Jury ausgewählt. Sie soll zeigen, dass schöne und elegante Abendmode auch aus dem Rohstoff Wolle gefertigt werden kann.
Tinte und Wasser: „Wandelbar“ von Nora Sproten
Mit diesem Kleid möchte Sproten sagen: Weiterentwicklung ist unerlässlich, aber nicht vorhersehbar. Die Designerin hat Tintentropfen fotografiert, die in Wasser eintauchen. Dieses Motiv hat sie auf das Kleid gedruckt. Für sie ist die Tinte, die sich in Bruchteilen von Sekunden mit dem Wasser vermischt, „der Inbegriff von Wandel“. Das Kleid besteht aus bio-zertifiziertem Seidensatin.
Mit Fördertürmen: „POSTmontan“ von Katerina Amprazi
Ein Kleid inspiriert von der Arbeiterkleidung der Bergmänner. Das Ballkleid ist laut der Studentin wendbar und aus Merinowolle und einem Garn aus 60 Prozent Seide und 40 Prozent Stahl gestrickt. Auf seinem Rock zeigt das Kleid neun verschiedene Fördertürme, die an die Industriefotografie von Bernd und Hilla Becher angelehnt sind. Das Haaraccessoire wurde mit einem 3D-Drucker hergestellt. Zum Kleid entwarf die Studentin auch einen passenden Anzug.
Siegerkleid „Metamorphose“ von Marie Kuehl und Michèle Lemper
Das Kleid soll die Metamorphose, also die Verwandlung einer Raupe in ein geflügeltes Insekt symbolisieren. Die Muster wurden zunächst digital am Computer zusammengestellt und anschließend mit einem Laser-Cutter ausgeschnitten. Die Zuschnitte wurden mithilfe der Ultraschalltechnik zusammengeschweißt. Das Kleid ist somit ohne Schere oder Faden gefertigt worden. „Es bündelt moderne Verfahren mit einer guten Geschichte“, sagt Maike Rabe.
Studierende der Hochschule Niederrhein haben Abendroben für den Bundespresseball 2019 entwofen. Das Motto des Balls und der Kreationen lautet "Wandel". Acht von 16 eingereichten Kleidern werden beim Ball am 29. November von den Studierenden präsentiert.
„Wandelbar“
„Der Tod von Venedig“
„POSTmontan“
„MEERwert“
„Feel the Ocean“
„Back to nature“
Siegerkleid „Metamorphose“
Studierende der Hochschule Niederrhein haben Abendroben für den Bundespresseball 2019 entwofen. Das Motto des Balls und der Kreationen lautet "Wandel". Acht von 16 eingereichten Kleidern werden beim Ball am 29. November von den Studierenden präsentiert.
Siegerkleid „Metamorphose“