Mönchengladbach Studie untersucht Vorteile von Ausdauersport

Mönchengladbach · Vor zwei Jahren hat Hermann-Josef Stefes (27) sein Diplom an der Deutschen Sporthochschule (Spoho) in Köln abgelegt. Seither arbeitet der vielfach wettkampferprobte Läufer, der für die Mönchengladbacher LG startet, im Bereich Reha-Sport.

"Meine Erfahrungen dort haben mich veranlasst, eine wissenschaftliche Studie in Angriff zu nehmen", erzählt Stefes, der derzeit auch ein Fernstudium Psychologie macht.

Die zentrale Frage der neuen Studie, die vom Zentrum für Gesundheit an der Spoho Köln getragen wird, lautet: "Gibt es einen gesundheitsökonomischen Benefit von Ausdauersportlern gegenüber körperlich Inaktiven?" Bei der Arbeit betreut Prof. Dr. Ingo Froböse (Spoho Köln) den jungen Mönchengladbacher Sportwissenschaftler. "Und von der medizinischen Seite berät mich der Borussia-Mannschaftsarzt und Orthopäde Dr. Stefan Hertl", informiert Stefes.

Die auf Ergebnisse im Amateursport zielende Studie soll breit angelegt werden. "Ich habe bundesweit 6000 Sportvereine und Lauftreffs angeschrieben, dazu kommen jetzt noch 900 Volkshochschulen und 70 Krankenkassen", beziffert Hermann-Josef Stefes die Dimension seines Forschungsprojekts. "Ich brauche etwa 4000 bis 5000 Probanden, 2500 Teilnehmer haben bereits an der Befragung teilgenommen", betont Stefes.

Risiken bei Sport

Bei der Erhebung werden ausschließlich Ausdauersportler und Menschen berücksichtigt, die gar keinen Sport betreiben. Wer nun annimmt, eine solche Untersuchung sei entbehrlich, weil eh klar auf der Hand liege, dass Leute gesünder leben, die sich häufig bewegen, dem entgegnet Stefes: "Es gibt zwar eine Häufung spezifischer Erkrankungen, etwa im kardio-vaskulären Bereich, bei Nicht-Sportlern. Aber andererseits muss in die Umfrage auch einfließen, wie oft ein Radfahrer sich durch Stürze verletzt hat und wie viel die Therapie dann gekostet hat", nennt er ein Beispiel. Sind Inaktive häufig von Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder schlechten Blutfettwerten geplagt, so leiden Ausdauerläufer nicht selten unter Knieverletzungen sowie unter Problemen mit Hüfte, Wade, Rücken und Füßen.

Seine Probanden teilt Stefes in drei Gruppen ein: Menschen, die mindestens 30 Minuten in der Woche sportlich aktiv sind; Leute, die noch nicht länger als zwei Jahre den Ausdauersport aufgegeben oder unterbrochen haben; und eine dritte Gruppe, die schon längere Zeit sportlich inaktiv ist. "Ich suche noch Teilnehmer, die bereit sind, bei der anonymen Online-Umfrage mitzumachen", sagt Stefes, "besonders in der Gruppe der Inaktiven müssen es noch mehr werden." Unter allen Teilnehmer werden zwei Gutscheine im Wert von 50 Euro für einen Elektro-Markt verlost.

Kontakt: http://umfrage.dersportwissenschaftler.de; Mail: DerSportwissenschaftler@t-online.de

(RP/rl)
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