Mönchengladbach Studie attestiert Gladbach Fahrrad-Feindlichkeit
Mönchengladbach · Dieses Ergebnis ist Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Mönchengladbach für eine allzu autofreundliche Stadt halten: Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) hat Mönchengladbach in seinem Fahrradklima-Test 2012 ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Die Vitusstadt belegt darin unter 38 Großstädten mit mehr als 200 000 Einwohnern Platz 36. Oder, um das Pferd von der anderen Seite aufzuzäumen: "Mönchengladbach ist die drittfahrradfeindlichste Stadt über 200 000 Einwohner", sagt Karl Sasserath, Chef der Mönchengladbacher Grünen.
Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
Die drittschlechteste Gesamt-Schulnote (4,52) wird lediglich von Wiesbaden und Wuppertal (4,55) noch unterboten. Auch das benachbarte Düsseldorf (Platz 33, Note 4,36) schneidet schlecht ab. Es siegt Münster (2,61) vor Freiburg (3,10) und Karlsruhe (3,18). Zählt man die weiteren teilnehmenden Städte hinzu, erhalten unter 332 deutschen Kommunen neben Wuppertal und Wiesbaden insgesamt nur noch Trier, Siegen, Bergisch Gladbach, Pforzheim, Lüdenscheid, Zwickau und Linsengericht eine schlechtere Note als Mönchengladbach. Die fahrradfreundlichste unter allen 332 teilnehmenden Kommunen ist demzufolge Bocholt mit einer Note von 2,16.
Der Fahrradklima-Test ist nicht irgendeine Feld-Wald-und-Wiesen-Untersuchung, sondern eine mit Aussagekraft: Das Städteranking wird durch einen Beschluss des Bundestags vom Bundesverkehrsministerium gefördert.
Und es honoriert Anstrengungen, die von Kommunen unternommen werden, um fahrradfreundlicher zu werden: So bescheinigt der ADFC beispielsweise Karlsruhe, Braunschweig und Frankfurt im Vergleich zum Jahr 2005 (damals nahm Mönchengladbach noch nicht an der Untersuchung teil) veritable "Aufholer"-Qualitäten, während Münster, Oberhausen und Bonn in den vergangenen sieben Jahren allesamt weniger fahrradfreundlich geworden sind.
