Mönchengladbach Studentenausweis ersetzt Theaterkarte

Mönchengladbach · Für Studierende der Hochschule Niederrhein ist der Gang ins Theater neuerdings kostenfrei. Möglich macht dies die "Theaterflat", eine Kooperation zwischen Theater, Hochschule Niederrhein und AStA. Eine Win-Win-Situation.

 "Theater ist wie Kino - nur live" steht auf den Plakaten, die für die Theaterflat werben. Gestern präsentierten (v.l.) Christian Sonntag, Saskia Fetten, Yulia Taranenko, Intendant Michael Grosse, Ruth Harzheim und Stephan Tötsches das neue Angebot des Theaters Krefeld und Mönchengladbach.

"Theater ist wie Kino - nur live" steht auf den Plakaten, die für die Theaterflat werben. Gestern präsentierten (v.l.) Christian Sonntag, Saskia Fetten, Yulia Taranenko, Intendant Michael Grosse, Ruth Harzheim und Stephan Tötsches das neue Angebot des Theaters Krefeld und Mönchengladbach.

Foto: Detlef Ilgner

Auch ein Geistesblitz kann am falschen Ort einschlagen, meinen ein paar Design-Studenten der Hochschule Niederrhein und drucken den Spruch knackig dreidimensional auf einen Hochglanz-Flyer. Da allerdings steht er ganz richtig, denn er weist hin auf eine blitzgescheite Idee: die Theaterflat. Demnächst in allen Theatern.

Rund 14 000 Studierende können, wenn sie schlau sind, bald mal ausprobieren, was es im Stadttheater so alles zu erleben gibt. Mit der "Theaterflat" kommen sie umsonst in jede Vorstellung, sofern es freie Plätze gibt. Und das geht so: Vorstellung aussuchen, sich vielleicht mit ein paar Kommilitonen übers soziale Netz verabreden, anrufen und Karten bestellen. Oder einfach mal abends im Theater auftauchen und schauen, ob's noch freie Plätze gibt. Studentenausweis nicht vergessen, versteht sich. Fertig ist das kostenlose Kulturerlebnis.

Um die 600 Studierende haben das seit dem April dieses Jahres schon getestet, das scheint allen Beteiligten ein guter Anfang zu sein. Die einschränkenden Bedingungen sind leicht zu kapieren: Die Theaterflat gilt nicht für Sonderveranstaltungen, und Karten kann man frühestens sechs Tage vor der betreffenden Vorstellung buchen.

Die Idee lag in der Luft, als sie vor einem halben Jahr mitten in der Spielzeit umgesetzt wurde. Für den AStA der Hochschule Niederrhein war damals Stephan Tötsches bei den Kooperationsverhandlungen dabei, die er heute als "Win-Win-Situation" beschreibt. Der AStA zahlt einen Teil seines Budgets ans Theater (mit der ungenannten Summe zeigen sich beide Seiten zufrieden), das öffnet sein Haus für die Mitglieder der jungen Bildungselite und geht mit Angeboten wie "Regiearbeit für Kulturpädagogen" oder "Heine am Abend" auch direkt in die Hochschule.

Generalintendant Michael Grosse freut sich über weniger leere Stühle und sagt: "Das ist immer gut, wenn sich das Publikum durchmischt, das trägt zur Belebung bei, auf der Bühne und im Saal." Das Theater hofft auf Nachhaltigkeit, von Hochschulseite verspricht man sich, dass die Studierenden sich mehr mit der Stadt ihres temporären Aufenthaltes identifizieren und dass sich Theater-Themen auch im Studium wiederfinden.

So haben das auch die Designer gemacht, als sie im Typografie-Seminar Theaterflat-Flyer entwickelten. Dabei ist auch ein stilisierter Würfel aus den Buchstaben TKM entstanden, der in frischer Dreifarbigkeit für das Theater Krefeld und Mönchengladbach steht. Dort sind auch die Kontaktdaten des Theaters zu finden: Karten unter 02166 6151100 oder online unter www.theater-kr-mg.de.

(ark)
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