Mönchengladbach Studenten rufen zum Protestmarsch auf
Mönchengladbach · Hilmar Schulz ist derzeit ein viel beschäftigter Mann. Aber nicht seine Vorlesungen halten den Studenten der Kulturpädagogik in Atem, sondern der Protest an der Hochschule Niederrhein. Seit Montag halten Studenten das Audimax des Fachbereichs Sozialwesen besetzt.
Gerade wurde abgestimmt, ob die Proteste fortgesetzt werden sollen und das Votum der Studenten ist eindeutig: Während des Wochenendes und in der nächsten Woche wollen sie lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Dann soll der Druck noch erhöht werden.
Podiumsdiskussion am Montag
"Für Montag organisieren wir eine Podiumsdiskussion mit Politikern”, erklärt Hilmar Schulz die Planung. "Wir haben bereits eine Zusage von der Grünen-Landtagsabgeordneten Ruth Seidl.” Auch Oberbürgermeister Norbert Bude ist dazu eingeladen. Ob er aber teilnehmen kann, steht noch nicht fest.
An den bundesweit geplanten Protestmärschen wollen die Gladbacher Studenten ebenfalls teilnehmen. "Wir überlegen, ob wir den nicht auch in Mönchengladbach stattfinden lassen”, sagt Schulz. Zurzeit ist das Organisationsteam dabei, weitere Studenten für den Protest anzuwerben. Das ist nicht ganz einfach. "Die Motivation hat zwischendurch ein wenig bei uns nachgelassen”, gesteht Schulz.
Da haben auch die aufmunternden Worte von Bundesbildungsministerin Annette Schavan und deren Forderung nach klaren Signalen an die Studenten nicht geholfen. "Im Juni hat sie beim bundesweiten Bildungs-Streik noch davon geredet, dass wir ewig gestrige Forderungen stellen würden”, sagt Schulz. "Das sie sich jetzt gedreht hat, ist doch unglaubwürdig.” Schulz und seine Mitstreiter sind fest entschlossen, den Protest auf unbestimmte Zeit auszudehnen.
Ein Anliegen, das bei der Hochschulleitung auf wenig Gegenwehr stößt. "Wir werden den Studenten nicht verbieten, den Protest fortzusetzen”, stellt Pressesprecher Rudolf Haupt klar. "Wir haben auch kein Interesse daran, den Hörsaal durch die Polizei räumen zu lassen.” Anstehende Vorlesungen und Seminare werden in anderen Räumen gehalten.
