Mönchengladbach Streit um eine Garage

Mönchengladbach · Seit einem halben Jahr warten Ursula Foitzik und Werner Colling auf eine Baugenehmigung für ihre Garage. Die Stadt forderte immer wieder Planungsänderungen, die Hausbesitzer wollen ihre eigenen Ideen umsetzen. Und dann gibt es auch noch Protest aus der Nachbarschaft.

 Werner Colling und Ursula Foitzik an ihrer nicht vorhandenen Eingangstreppe vor der nicht vorhandenen Garage. Die soll eigentlich hinter dem Haus im Garten erbaut werden. Aber es gibt Probleme.

Werner Colling und Ursula Foitzik an ihrer nicht vorhandenen Eingangstreppe vor der nicht vorhandenen Garage. Die soll eigentlich hinter dem Haus im Garten erbaut werden. Aber es gibt Probleme.

Foto: Isabella Raupold

Es geht um eine Garage. Und um deren Abstand zur Nachbarschaft. Und um eine nicht vorhandene Treppe. Und um Hauseigentümer, die sich nicht in ihre Planungen reden lassen wollen. Und um die Verwaltung, die aber nach ihrer Meinung genau das tut. Die Fronten scheinen verhärtet in diesem Streit. Möglicherweise ist er aber auch schon bald beendet, weil der Fachbereich Bauordnung die Genehmigung für den Garagen-Neubau der Eheleute Ursula Foitzik und Werner Colling nicht erteilen wird. Vor einem Jahr hatten die beiden das Haus an der Leufgenstraße in Neuwerk gekauft und renoviert. Anfang des Jahres stellten sie den Bauantrag für eine Garage, die hinter dem Haus auf der Grundstücksgrenze gebaut werden soll. Seitdem wird ein ausgiebiger Schriftverkehr gepflegt, und die Beteiligten saßen schon einige Male zusammen — bisher ohne sich einigen zu können

So stellen es Ursula Froitzik und Werner Colling dar: "Die Garage an sich ist nicht das Problem. Aber die Stadt hat im Laufe der Zeit immer wieder Korrekturen bezüglich ihrer Platzierung gefordert." Zunächst sollte das unspektakuläre Bauwerk um 1,50 Meter in Richtung Haus verschoben werden. "Darauf haben wir uns eingelassen." Das war im März. Ein entsprechend veränderter Bauantrag wurde eingereicht. Im April wurde dann von der Stadt ein erneutes Vorrücken der Garage gefordert. Dieses Mal ging es um 4,50 Meter. "Und vor einigen Tagen hieß es dann, die Garage müsste insgesamt um sechs Meter vorgezogen werden", sagt Ursula Froitzik. "Dann wäre es für uns kaum noch möglich, mit dem Auto in die Garage zu kommen." Außerdem erhob der Nachbar zur Rechten Einspruch, weil die Garage zu nahe an sein Haus rücken würde. Gegen die ursprüngliche Variante hatte aber eine Nachbarin zur Linken Beschwerde eingelegt. "Wir hängen seit Monaten total in der Luft", sagt Ursula Froitzik.

Erschwerend kommt hinzu, dass sie und ihr Mann seit Monaten ihr Haus nicht durch die Haustüre betreten können. "Wir haben, um den Baufahrzeugen Platz zu schaffen, die alte Treppe abgerissen", sagt Ursula Froitzik. Und da ja noch die Baumaßnahme Garage wiederum mit Baustellenverkehr in Planung ist, warten die beiden weiter. "Wir können nur von hinten in unser Haus gehen."

"Mit den Antragstellern wurden diverse Gespräche geführt", sagt Stadtsprecher Walter Schröders. Es sei eine genehmigungsfähige Alternative zum vorliegenden Bauantrag gefunden worden. "Diese findet unverständlicherweise nicht die Zustimmung der Hauseigentümer." Der ursprüngliche Bauantrag sei nicht genehmigungsfähig, weil die Landesbauordnung ein Rücksichtnahmegebot vorsehe, wonach ein Gartengrundstück der Erholung diene, die nicht durch Geräusch- oder Geruchsbelästigungen eingeschränkt werden dürfe.

"Hinter unseren Grundstücken befindet sich ein Garagen-Park mit 50 Stellplätzen", sagt Ursula Froizik. Da könne die eine Garage nach ihrem Erachten den Braten nicht fett machen.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort