Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Mönchengladbach Streit um Borussia-Sportplatz

Mönchengladbach · Nur drei Jahre, nachdem die Sportanlage am Haus Lütz saniert wurde, wird dort morgen ein neuer Kunstrasenplatz für Borussias Frauen eröffnet. Für Erich Oberem (FWG) ist das ein Skandal, für den Norbert Bude verantwortlich ist.

 Regensburg feierte am zwölften Spieltag den ersten Heimsieg.

Regensburg feierte am zwölften Spieltag den ersten Heimsieg.

Foto: rponline

Täuschungsmanöver, Fehlverhalten, Hinterzimmerpolitik — die Vorwürfe, die der FWG-Vorsitzende Erich Oberem gegen Oberbürgermeister Norbert Bude erhebt, haben es in sich. Dass am Haus Lütz morgen ein neuer Kunstrasenplatz eröffnet wird, liegt laut Oberem alleine daran, dass die Politiker, die darüber zu entscheiden hatten, von der Verwaltung getäuscht worden sind.

Vor drei Jahren war das Tennenspielfeld am Haus Lütz saniert worden. Darum tauchte logischerweise im März 2008 in der ellenlangen Liste, welche Sportplätze der Stadt dringend saniert werden müssen, der am Haus Lütz nicht auf. Dann kam das Konjunkturpaket vom Bund, das auch klammen Städten ermöglichen sollte, in ihre Infrastruktur zu investieren.

Und plötzlich, am 2. April 2009, ist von einer Gesamtsanierung der wenige Monate zuvor noch als intakt eingestuften Sportanlage die Rede, die 300 000 Euro kosten sollte.

"Das ist eindeutig ein Täuschungsmanöver", sagt Oberem. Denn eine Gesamtsanierung sei nie beabsichtigt gewesen — sondern nur der Austausch des vor drei Jahren erneuerten Tennenspielfeldes, auf dem nun ein Kunstrasenplatz angelegt wurde.

Sinneswandel

Grund für den Sinneswandel: Borussia wollte für ihre Frauenfußball-Mannschaften einen Kunstrasenplatz und war auch bereit, dafür in die Tasche zu greifen: 150 000 Euro steuerte der Verein zu den Kosten bei.

Und noch etwas ärgert Oberem: Über das Nutzungsrecht, das Borussia als Gegenleistung für die 150 000 Euro eingeräumt bekam, sei der Rat nicht informiert worden. Oberem schreibt an den Oberbürgermeister: "Wir erwarten, dass Sie diesen Vertrag dem Rat vorlegen, damit geprüft werden kann, ob Sie in diesem Falle weiteres Fehlverhalten zu vertreten haben, was nach Lage der Sache sehr zu vermuten ist."

Der zuständige Sportdezernent Dr. Gert Fischer erklärt dazu auf Anfrage der RP: "Völlig richtig ist, dass ohne das Konjunkturpaket weder in Mennrath noch am Haus Lütz neue Kunstrasenplätze entstanden wären."

In beiden Fällen sei dies auch nur deswegen möglich, weil die Vereine selbst Geld dazu gegeben hätten. Im Sportausschuss sei darüber gestritten worden, ob es richtig ist, diese Anlagen zu bevorzugen. "Solange der Rat das so will, ist das auch möglich. Und der Rat hat am Ende so entschieden", sagt Fischer.

Ihn persönlich freue es sehr, dass morgen am Haus Lütz der neue Kunstrasenplatz eröffnet werde. Dezernent Fischer: "Denn damit fördern wir den Frauenfußball in der Stadt. Und das halte ich angesichts der Weltmeisterschaft 2011 in unserer Stadt für wichtig."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort