Mönchengladbach Stimm-Akrobaten im Sängerwettstreit

Mönchengladbach · Auch eine Sängerin aus Mönchengladbach, "Die Alex", stand im Finale des Singer-Songwriter-Slam im BIS-Zentrum.

 Beim Singer-Songwriter-Slam stellte Lena Sapper (rechts) die Finalisten vor. Hier plaudert sie im BIS-Zentrum ausgelassen mit der Mönchengladbacher Kandidatin Alexandra Schönewolf ("Die Alex").

Beim Singer-Songwriter-Slam stellte Lena Sapper (rechts) die Finalisten vor. Hier plaudert sie im BIS-Zentrum ausgelassen mit der Mönchengladbacher Kandidatin Alexandra Schönewolf ("Die Alex").

Foto: Andreas Baum

Fünf Vorentscheide, aus denen fünf junge Songwriter mit fünf Gitarren hervorgehen – und heraus kommt eine Endrunde, in der trotz gleicher Bedingungen fünf völlig unterschiedliche Stilrichtungen vertreten sind. Als am Mittwochabend die Gewinner der seit November 2012 ausgetragenen Vorrunden des zweiten Singer-Songwriter-Slams Mönchengladbach im BIS-Zentrum zum finalen Sängerwettstreit antreten, ist der Veranstaltungssaal mit rund 180 Zuschauern zum Bersten gefüllt. Die hohe Qualität der jungen Musiker hatte sich offenbar weit herumgesprochen: Mit Sitzkissen und Stehplätzen musste ausgeholfen werden, was dem charmanten Werkstattcharakter des Song Contests nur entgegen kam.

Das Los entschied letztlich über die Reihenfolge, in der sich die Kandidaten in zwei Runden mit je einem eigenen Song dem Publikumsurteil und mit Schlagfertigkeit und Wortwitz den Fragen der Moderatorin Lena Sapper stellen mussten. Den Anfang macht Alexandra Schönewolf aus Mönchengladbach alias "Die Alex", die als einzige Kandidatin deutsch singt. Der pointierte Text ihres Songs "Ich warte, bis du auch betrunken bist" und die eingängige Melodie haben Ohrwurm-Potenzial und laden zum Mitsingen ein. In der Interview-Runde erzählt sie von ihrem Weg zum Gitarrespiel, nicht ohne eine gesunde Portion Selbstironie zu beweisen.

Aus Kaarst stammt die zweite Anwärterin auf den Gesamtsieg: Teresa "Miss T" Brinkmann erinnert mit ihrer leicht rauen Stimme, aber auch mit ihrer kräftigen Begleitung an die französische Chanson-Sängerin ZAZ und erzählt, dass ihr erster Liedbeitrag als Aufmunterer während des viel zu langen Winters entstanden ist. Mit starker Frauenpower tritt Nelly Ellinor aus Köln in den Wettstreit, die ihren Song "Small World" performt. Ihr Debüt-Album mit dem gleichen Namen, das sie gemeinsam mit ihrer Band innerhalb von zwei Tagen aufgenommen hat, erscheint in vier Wochen. Dass sie zu den letzten Fünf gehört, war noch am Tag vor der Entscheidung nicht abzusehen – bis der eigentlich qualifizierte Joseph Myers krank wurde, kurzfristig absagte und die selbstbewusste junge Frau nun nachrücken konnte.

Als erster Vertreter des männlichen Geschlechts steigt der 18-jährige Tim Kleikamp, der bereits bei der Fernsehshow "The Voice of Germany" auftrat, in den Ring. Seine Songs schreibt der Kölner gerne kurz vor dem Auftritt, so wurde auch sein Beitrag zur ersten Finalrunde erst am Dienstag fertig. Johannes Gereons, der die letzte Vorrunde im Mai für sich entscheiden konnte, ist der jüngste Kandidat und hat neben seiner Gitarre auch eine Ukulele dabei. Auf die Frage, welchen perfekten Tag er gerne nochmals erleben möchte, antwortet der sympathische Schüler: den Tag des Halbfinales.

Nachdem alle fünf Stimmakrobaten ihr Bestes gegeben haben, ist das Publikum an der Reihe, seine Stimme abzugeben: mit Murmeln, die in Kästen gesammelt werden, je eine pro Kandidat. Am Ende entscheidet Teresa Brinkmann mit ihren energievollen Songs das Rennen.

(CHR)
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