Hoel am Abteiberg in Mönchengladbach Statt Hotel: Exklusives Wohnen auf dem Abteiberg?

Mönchengladbach · Die Stadt Mönchengladbach liebäugelt mit Wohnhäusern an der Abteistraße. Die Hotel-Pläne werden kritisch hinterfragt.

 Andreas Wurff äußert sich zu den Plänen für den Abteiberg.

Andreas Wurff äußert sich zu den Plänen für den Abteiberg.

Foto: Rau

Art'otel, Ibis-Styles, Hampton by Hilton und das lokale Duo Peter Jost (Elisenhof)/Ben Lambers (früher Dorint): Sie alle wollten und wollen auf dem Abteiberg ein Hotel bauen. Außer einigen Plänen und zahlreichen Gesprächen ist davon nicht viel geblieben. Es war so wenig, dass die Politiker vor den Sommerferien trotz der unverhohlenen Sympathie für das Jost-Lambers-Vorhaben sogar eine Denkpause ausriefen.

Jetzt gibt es erste Stimmen, die auf einen Hotel-Neubau auf dem 2000 Quadratmeter großen Gelände des alten Haus Zoar ganz verzichten wollen und neue Überlegungen anstellen. Exklusives Wohnen auf dem Abteiberg ist dabei ein mögliches Modell. Für den städtischen Baudezernenten Andreas Wurff genießt dieser Vorschlag zwar nicht die allererste Priorität. Er sagt aber: "Warum nicht? Ich kann mir auch vorstellen, dass wir das alte Haus Zoar abreißen und die Fläche begrünen. Wir brauchen hier kein Hotel. Doch wenn hier Menschen wohnten, wäre die soziale Kontrolle für den gesamten Park wesentlich größer."

Zuletzt hatten noch 20 angehende Architekten der Düsseldorfer Fachhochschule für Architektur der Peter Behrens School of Architecture (PBSA) konkrete Pläne für ein Abteiberg-Hotel gemacht: Im Rahmen ihrer Bachelor-Abschlussarbeit mussten sie Grundrisse, Schnitte und Ansichten, Fassadenstudien und ein städtebauliches Modell vorlegen. Hauptaugenmerk war dabei die besondere Topographie des Abteibergs. Mönchengladbachs Baudezernent Wurff hat die studentischen Entwürfe für ein Drei-Sterne-Hotel mit rund 50 Zimmern inzwischen genau studiert. "Sie sind nicht schlecht — keine Frage. Aber sie haben mir bisher keine neuen Erkenntnisse gebracht. Ähnliche Entwürfe von möglichen Hotel-Betreibern liegen uns bereits vor."

Wohnen könnte auf den Abteiberg auch aus einem anderen Grund interessant werden: Die Masterplaner haben bereits entlang der Abteistraße Wohnhäuser vorgesehen, damit die Hinterhofsituation in diesem Bereich beseitigt wird. Außerdem bekommt der Hans-Jonas-Park dann eine — so der Sprachgebrauch der Planer — saubere Kante. Es wird davon ausgegangen, dass die Wohnlage wegen ihrer exponierten Lage begehrt sein wird. Da der Stadt die meisten Grundstücke gehören, müsste sie nicht viel investieren. Ein zusätzliches Wohnhaus auf dem Berg wäre dann das Tüpfelchen auf dem i.

(RP)
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